Säureangriff auf Bolschoi-Ballettchef Solotänzer gesteht Attacke auf Filin

Fast zwei Monate nach dem Säureangriff auf Sergej Filin in Moskau haben Fahnder drei Verdächtige festgenommen. Nach Polizeiangaben sind sie geständig.

Die drei nach dem Säureangriff auf den Ballettchef des Moskauer Bolschoi-Theaters Festgenommenen haben die Tat offenbar gestanden. Der mutmaßliche Drahtzieher der Attacke vom 17. Januar sei der Bolschoi-Solotänzer Pawel Dmitritschenko, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Ballettchef Sergej Filin erlitt bei dem Angriff Verätzungen dritten Grades im Gesicht und an den Augen. Derzeit wird er in einer Klinik in Aachen behandelt. Sein Gesundheitszustand soll sich langsam bessern.

Die Polizei bezeichnete Dmitritschenko als "mutmaßlichen Auftraggeber" und den 35-jährigen Juri Saruzki als "Angreifer". Der Chauffeur Andrej Lipatow habe Saruzki zum Tatort gefahren. Die Ermittlungen zu den Einzelheiten der Vorgänge vom 17. Januar würden fortgesetzt, teilte die Polizei weiter mit.

Filin sieht Rivalitäten am Theater als Grund

Dem Innenministerium zufolge wurde Saruzki in Twer, rund 160 Kilometer von der Hauptstadt Moskau entfernt, aufgegriffen. Es soll sich demnach um einen früheren Häftling handeln. Am Dienstag war Dmitritschenkos Haus durchsucht worden. Der Tänzer war im Jahr 2002 an das Theater gekommen und war in mehreren Hauptrollen zu sehen.

Ein maskierter Angreifer hatte Filin Mitte Januar Säure ins Gesicht geschüttet. Filin hatte in Interviews mehrfach gesagt, er wisse, wer für den Angriff auf ihn verantwortlich sei. Der 42-Jährige nannte seine berufliche Position und Rivalitäten an dem Theater als Gründe für den Angriff.

Die Moskauer Polizei geht ebenfalls von einem beruflichen Hintergrund als Motiv aus. Bolschoi-Sprecherin Nowikowa versicherte aber, sie wisse nichts über Konflikte zwischen Filin und Dmitritschenko. Nowikowa äußerte zudem die Hoffnung, dass Filin bis zum Sommer wieder arbeiten könne.

AFP
nw/AFP

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