Das im Mai vor der Küste von Somalia gekaperte deutsche Frachtschiff "Lehmann Timber" ist nach Mitteilung der Reederei wieder frei. Auch die 15 Besatzungsmitglieder seien nach 41 Tagen aus den Händen der Geiselnehmer freigekommen, teilte eine Sprecherin in Hamburg mit. Alle seien unverletzt und wohlauf. Das Schiff wird nun einen sicheren Hafen anlaufen, wo die Crew medizinisch untersucht werden soll.
In einer Erklärung dankte Reeder Gustav Jakobsen der Besatzung für ihren Mut und zeigte sich erfreut, dass sie unverletzt ist. Angaben zu den Umständen der Freilassung machte die Reederei nicht. Derartige Informationen könnten die Sicherheit anderer Schiffe und ihrer Besatzungen gefährden, hieß es. Gerüchten zufolge wurde jedoch ein Lösegeld von fast 480.000 Euro gezahlt.
Seit der Entführung am 28. Mai wurde die "Lehmann Timber" nach Angaben der Eigentümer von schwer bewaffneten Piraten vor der Hafenstadt Eyl im Norden Somalias festgehalten. Die Stadt gehört zu der autonomen somalischen Region Puntland, in der auch das Ende Juni vor Somalia entführte deutsche Segler-Ehepaar vermutet wird.
Der Frachter befand sich mit Stahlteilen an Bord auf dem Weg nach Rostock. Der Kapitän des Schiffes kommt aus Russland, die vier Offiziere stammen aus der Ukraine. Die zehn weiteren Seeleute kommen aus Myanmar und Estland.