Ein Frühlingsabend im Jahr 2016. Nach ihrer Schicht in der Notaufnahme kommt Marjorie Moon nach Hause, zieht ihre OP-Schwestern-Uniform aus und wäscht sich die langen, blonden Haare. Sie zieht ein Kleid an und schlüpft in hohe Schuhe. Und verwandelt sich von einer erschöpften Krankenschwester in ein heißes Date. Marjorie, 47, ist bildhübsch, geschieden und lebt in Los Angeles. Auf den Onlinedating-Seiten im Netz ist sie ein Renner, die Männer bestürmen sie mit Einladungen. Doch Marjorie ist wählerisch. Eine Verabredung bedeutet für sie, einen Babysitter zu organisieren. Marjorie Moon hat fünf Kinder. Neben Familie und Fulltime-Job bleibt ihr wenig Zeit für Romantik.
Doch dann landete sie auf der Datingseite Plenty of Fish einen Treffer. Sein Name ist Paul.

Paul ist ein Charmeur und ein Gourmet – er hat Marjorie Moon für das erste Date in das „Tam O’Shanter“ eingeladen, eines der ältesten Restaurants in Los Angeles. Und so fährt sie nun quer durch die Stadt in der Hoffnung, dass der 43-jährige Paul ihr Mr Right sein könnte. Er betreibt, wie er erzählt hat, ein Fitnesscenter, sieht auf den Fotos sehr gut aus. Und er hat zwei Söhne, sie scheinen reizend zu sein, er hatte ihr kurze Videos von ihnen gemailt. Als Marjorie beim Restaurant ankommt und dem Parkwächter ihre Autoschlüssel gibt, sieht sie Paul zu Fuß ankommen. Sie wundert sich. Besitzt er kein Auto? Paul ist klein, nur 1,66 Meter, aber hochattraktiv. Sein schwarzes Haar ist mit Gel nach hinten gekämmt, er scheint vor Energie zu vibrieren, und seine grünen Augen funkeln, als er Marjorie die Türe aufhält. Als die Bedienung die beiden zu ihrem Tisch führt, schwärmt Paul von Marjories Schönheit. Am Platz rückt er seinen Stuhl näher an Marjorie heran. Um sich dann intensiv der Speisekarte zu widmen. Marjorie erinnert sich an Pauls Bestellung: Salat, Hühnchen, Fisch, zwei Hummerschwänze und ein Schokoladen-Soufflé. Nachdem Paul alles verzehrt hat, erklärt er Marjorie, dass er es ernst meine. Er wolle mit ihr zusammen sein. Dann geht er vor die Tür, um zu telefonieren. „Nach ein paar Minuten beschlich mich ein mulmiges Gefühl“, erzählt Marjorie. Paul kam nicht mehr wieder.