Ein nahe Traunreut tot aufgefundener Mann ist nicht umgebracht worden, sondern hat sich das Leben genommen. Erst danach schlugen betrunkene Jugendliche dem 49-Jährigen den Schädel ein. Sowohl in der Wohnung des seit 12. Februar vermissten Mannes als auch am Fundort der Leiche seien Abschiedsbriefe gefunden worden, teilte die Polizeidirektion Traunstein mit. Gegen vier Jugendliche wird wegen Störung der Totenruhe ermittelt. Zunächst waren die Ermittlungsbehörden von einem gewaltsamen Tod des allein lebenden Mannes ausgegangen.
Schwere Kopf- und Körperverletzungen
Nach den Polizeiangaben hatte der 49-Jährige vor seinem Freitod größere Mengen Alkohol zu sich genommen. Die Leiche lag danach wochenlang in einem Wald nahe einem Traunreuter Schrebergarten. Am vergangenen Sonntagabend trafen sich dort mehrere Jugendliche zum Feiern. Ein 15-Jähriger aus der Gruppe entdeckte die Leiche und zeigte sie seinen Freunden. Vier betrunkene Jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 Jahren schleiften den Toten rund 20 Meter weiter und fesselten eine Hand an einen Ast. Mit einem Eisenrohr und anderen Gegenständen schlugen sie zudem auf den Toten ein. Dadurch kamen schwere Kopf- und massive Körperverletzungen zu Stande. Die Polizei ging daher zunächst von einem Mord an dem 49-Jährigen aus.
Am Montag zeigten die Jugendlichen die übel zugerichtete Leiche einem 15 Jahre alten Mädchen, das sich erst tags darauf an eine Vertrauensperson wandte. So erfuhr die Polizei von der Straftat der jungen Leute. Der Tote war bereits am Montag von einem Radfahrer gefunden worden. Die meisten der rund zehn Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren, darunter auch Mädchen, haben die Leiche zwar gesehen, an der Leichenschändung waren aber nur vier beteiligt. Einige Handys wurden sichergestellt, da nicht auszuschließen ist, dass damit am Fundort Fotos gemacht wurden. Die Haupttäter im Alter zwischen 15 und 17 Jahren müssen sich wegen Störung der Totenruhe und Vortäuschens einer Straftat verantworten.
Kein Verbrechen laut Obduktionsergebnis
Bei der Anfang der Woche in Bayrischzell (Landkreis Miesbach) gefundenen Leiche handelt es sich um einen Mann im Alter zwischen 30 und 40 Jahren. Hinweise auf ein Verbrechen liegen laut Obduktionsergebnis nicht vor. Der Tote dürfte bereits etwa ein Jahr dort gelegen haben, teilte die Kriminalpolizei am Mittwoch mit. Der Mann konnte bisher nicht identifiziert werden. Die Leiche war in einem verschlissenen Zelt gefunden worden.