In den USA ist ein Mann nach 33 Jahren aus der Haft entlassen worden, nachdem eine DNS-Probe seine Unschuld bewiesen hatte. Der Oberste Gerichtshof des Bundesstaats Virginia widerrief am Donnerstag das Urteil gegen den heute 59-jährigen Ex-Matrosen Keith Harward. Er war zu lebenslanger Haft verurteilt worden, weil er 1982 eine Frau vergewaltigt und ihren Ehemann getötet haben sollte. Zur Verurteilung reichte damals der angebliche Zahnabdruck Harwards am Hals der Frau.
Jahrzehnte später zeigten DNS-Tests, dass ein anderer Matrose die Taten begangen hatte. Er war mittlerweile im Gefängnis verstorben, wo er wegen einer anderen Straftat einsaß.
Durchschnittlich 14,5 Jahre unschuldig in Haft
2015 waren in den USA insgesamt 149 Menschen freigelassen worden, nachdem sie durchschnittlich jeweils 14,5 Jahre unschuldig im Gefängsnis verbracht hatten, wie die Rechtsfakultät der Universität von Michigan im Februar mitgeteilt hatte. Zwei Drittel der Betroffenen gehörten demnach ethnischen Minderheiten an, die Hälfte von ihnen waren Schwarze. Die Dunkelziffer der unschuldig Verurteilten liegt den Autoren der Studie zufolge deutlich höher.