Ausbruch in Vechta 22-Jährige tötete ihren Mann und floh filmreif aus dem Gefängnis - nun endete ihre Flucht

Vor Gericht bestritt die junge Frau bis zuletzt die Tat
Vor Gericht bestritt die junge Frau bis zuletzt die Tat
© Peter Steffen / DPA
Am Montag war sie spektakulär aus der Haftantstalt entkommen, nun ist die 22-Jährige wieder im Gefängnis: In Vechta ist eine junge Frau gefasst worden, die wegen Totschlages an ihrem Ehemann verurteilt worden war.

Eine 22-Jährige, die am Montag aus einem Gefängnis im niedersächsischen Vechta geflohen war, ist gefasst. Das bestätigte ein Polizeisprecher dem stern. Zuvor hatte "Spiegel online" darüber berichtet. Die junge Frau sitzt aktuell eine elfjährige Freiheitsstrafe wegen Totschlags ab. Sie hatte 2016 dem Gericht zufolge ihren rund 40 Jahre älteren Ehemann mit acht Schüssen getötet und war danach mit ihrem Liebhaber durch Europa getourt. Während des Prozesses bestritt sie die Tat.

Vechta: Filmreife Flucht am Montag

Die genauen Umstände ihrer Ergreifung sind noch nicht klar. Der Polizeisprecher bestätigte lediglich, dass sie am Donnerstagabend gefasst wurde und sich nicht freiwillig gestellt habe. Die filmreife Flucht der Frau hatte am Montag für Schlagzeilen gesorgt. Sie hatte das Schloss des Klofensters aufgebrochen, sich hindurch gezwängt, war vom Dach hinunter geklettert und über einen fast vier Meter hohen Zaun entkommen.

Während des aufsehenerregenden Indizienprozesses 2016 bestritt die junge Frau bis zuletzt, ihren Ehemann umgebracht zu haben. Es gab keine Zeugen der tödlichen Schüsse, auch die Tatwaffe Kaliber 22 wurde nie gefunden. Die Verteidiger der damals 21-Jährigen hatten einen Freispruch aus Mangel an Beweisen gefordert.

Die angehende Automechanikerin hatte ihren späteren Mann in der Werkstatt kennengelernt. Nach Ansicht der Richter hatte sie ihren Mann nicht geliebt, sondern gehofft, sich ihren Traum von einer eigenen Autowerkstatt auf seinem Grundstück verwirklichen zu können. In der JVA sollte sie nach der Sozialtherapie eine Ausbildung zur Kfz-Mechatronikerin beginnen. 

Welche Konsequenzen die Flucht der 22-Jährigen hat, ist noch offen. "Die Umstände müssen zunächst genau untersucht werden", sagte Lauenstein. Aus dem Frauengefängnis in Vechta waren nach Ministeriumsangaben zuletzt 2013 und 2014 Gefangene entkommen. 

DPA
fin mit Agentur

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