Julian Assange, Mitbegründer des Enthüllungsportals Wikileaks, hat Einspruch gegen den in Schweden gegen ihn erlassenen Haftbefehl wegen Vergewaltigung eingelegt. "Ich habe gerade Berufung eingelegt", sagte der schwedische Anwalts des Australiers, Björn Hurtig, am Freitagnachmittag der Nachrichtenagentur AFP. Assange weist die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück. Ein Berufungsgericht muss nun darüber entscheiden, ob der am Donnerstag von einem Gericht in Stockholm erlassene internationale Haftbefehl gegen den 39-Jährigen aufrecht erhalten wird. Schwedischen Medienberichten zufolge wird mit einer Entscheidung innerhalb weniger Tage gerechnet.
Die Vorwürfe gegen Assange waren erstmals im August laut geworden. Zwei Frauen hatten sich bei der schwedischen Polizei gemeldet und ihn der Vergewaltigung und Belästigung beschuldigt. Assange ist durch die Veröffentlichung zehntausender Geheimdokumente zu den US-Einsätzen in Afghanistan und im Irak weltweit bekannt. Wikileaks hatte mit der Veröffentlichung im Juli und im Oktober eine kontroverse Debatte über den Umgang mit geheimen Militärdokumenten angestoßen.