Wikileaks-Gründer Julian Assange nach Landung in Australien mit Familie wiedervereint

Julian Assange küsst seine Frau in Australien
Julian Assange wirkte nach seiner Freilassung erleichtert, winkte Augenzeugen und Journalisten zu und küsste seine Ehefrau Stella innig
© AAP / Imago Images
Emotionale Szenen in Canberra: Der Wikileaks-Gründers Julian Assange konnte nach seiner Freilassung das erste Mal wieder seine Familie in den Arm schließen. Begleitet wurde der Moment von jubelnden Augenzeugen.

Nach der Landung in seiner australischen Heimat hat es für Wikileaks-Gründer Julian Assange ein emotionales Wiedersehen mit seiner Familie gegeben. Auf Videos in sozialen Netzwerken war zu sehen, wie der 52-Jährige kurz nach dem Ausstieg aus der Maschine seine Ehefrau Stella in den Arm nahm – zum ersten Mal in Freiheit.

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Die Beziehung der beiden begann erst, nachdem sich Assange seit 2012 sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London verschanzt hatte. Assange küsste seine Frau mehrmals innig. Gleich darauf konnte Assange auch seinen Vater John Shipton umarmen.

Julian Assange in Canberra mit Jubel begrüßt

Zahlreiche Augenzeugen jubelten, als Assange die Chartermaschine verließ. Es waren "Willkommen zu Hause"-Rufe zu hören. Der Australier winkte den Menschen zu und reckte mehrmals eine Siegerfaust in den Himmel. Es wird erwartet, dass er sich noch am Abend öffentlich äußern wird. 

Mit der Ankunft in Australien endete für Assange eine jahrelange Odyssee infolge der Veröffentlichung geheimer US-Dokumente auf der von ihm gegründeten Enthüllungsplattform Wikileaks im Jahr 2010. Nachdem er mehr als fünf Jahre in einem britischen Gefängnis und weitere sieben Jahre in der Botschaft Ecuadors in London verbracht hatte, hatten er und seine Unterstützer einen Deal mit den USA ausgehandelt, an dessen Ende für ihn die Freiheit stand. Der australische Ministerpräsident Anthony Albanese, der sich für Assanges Freilassung eingesetzt hatte, sagte, Assange habe ihm nach seiner Ankunft telefonisch für diese Bemühungen gedankt.

Assange hatte sich einem Bezirksgericht auf der US-Pazifikinsel Saipan gestellt und sich in einem Anklagepunkt schuldig bekannt: Er habe rechtswidrig vertrauliche Militärdokumente erhalten und veröffentlicht, während er angenommen habe, dies sei als journalistische Arbeit durch die in der US-Verfassung verbriefte Meinungsfreiheit gedeckt. Das Gericht hatte ihn daraufhin wie vereinbart zu einer gut fünfjährigen Freiheitsstrafe verurteilt und entschieden, dass er diese bereits durch seine britische Haftzeit verbüßt habe.

DPA · Reuters
pgo