Nach dem vorzeitigen Streik-Ende haben Deutsche Bahn und GDL Bereitschaft zur Einigung signalisiert. "Die Bahn stellt keine Vorbedingungen mehr", sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Montag in Berlin mit Blick auf die geplanten Verhandlungen der nächsten Wochen. "Ich halte das für einen großen Schritt in die richtige Richtung." Bis Anfang März werde nicht mehr gestreikt.
Video "Großer Schritt in die richtige Richtung" - GDL zu Bahn-Verhandlungen

STORY: (Hinweis: Dieser Beitrag ist ohne Sprechertext.) O-Ton Claus Weselsky, GDL-Chef: "Das Papier, das jetzt gemeinsam zustande gebracht worden ist, zeigt auf, die Bahn stellt keine Vorbedingungen mehr. Wir verhandeln über die Infrastruktur. Wir verhandeln über den Rahmen-Tarifvertrag für die Fahrzeuginstandhaltung. Und wir verhandeln auch über die Absenkung der Wochenarbeitszeit. Natürlich sind die Formulierungen absichtlich weich gewählt. Das gehört auch zum Geschäft, zum Wiedereinstieg in Verhandlungen. Beide Seiten haben sich vorgenommen, ab nächste Woche die Verhandlungen durchzuführen. Wir haben keine Vorbedingungen mehr in Angelegenheiten, die wir als grundgesetzlich geschützt betrachten. Und die Frage, ob während des Verfahrens Moderatoren hinzugezogen werden, entscheiden wir im Zuge des Verfahrens. Gut ist, dass die Deutsche Bahn AG und die GDL sich entschieden haben, gemeinsam im Verhandlungswege zu versuchen, die Lösung herbeizuführen. Ich halte das für einen großen Schritt in die richtige Richtung. Und deswegen haben wir auch die Entscheidung bereits am Samstagmorgen gefällt, dass wir nicht weitere Arbeitskämpfe durchführen, auch wenn die Friedenspflicht am Ende des Tages eine sehr lange ist. Wir wollen gemeinsam, wenn es denn gelingt, die Verhandlungsstandpunkte überein zu bringen, zu einem Kompromiss. Wir wollen fertige Tarifverträge erzeugen, und das braucht Zeit. Diese Pause tut beiden Seiten gut. Ich bin auch der festen Überzeugung, dass wir beide gut beraten sind, wenn wir einen Kompromiss, ein Ergebnis erzeugen." ://: "Schlussendlich möchte ich darauf hinweisen, dass aus unserer Sicht die Auseinandersetzungen bis jetzt gar nicht notwendig gewesen wären. Wäre das Management der Deutschen Bahn AG nicht so provokant eingestiegen, hätte es keine Eskalation gegeben. Und wir wären gemeinsam in Verhandlungen womöglich zu Ergebnissen kommen. Und der Marktführer hätte den Tarifabschluss 2023 prägen können. Nunmehr haben diesen Tarifabschluss andere geprägt, und damit muss das Management umgehen." ://: "Wir werden alles tun, um in den Verhandlungen vergleichbare Ergebnisse zu erzeugen. Und wir gehen davon aus, dass wir damit im gesamten Markt eine neue Zeit einläuten, nämlich eine Zeit, in der schichtarbeitende Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, die im direkten Bereich tätig sind, eine abgesenkte Wochenarbeitszeit bekommen, wenn auch in mehreren Schritten, schlussendlich bis zum 01.01.2028, die 35-Stunden-Woche erreicht wird. Es ist ein klares Signal an Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, die hier in dem System tätig werden wollen, dass wir uns Gedanken machen um diejenigen im direkten Bereich und dass wir dafür Sorge tragen, dass Schichtarbeit insgesamt gesehen attraktiver wird."