Die einhundertjährige Holocaust-Überlebende Margot Friedländer sagte mit Blick auf die Novemberpogrome der NS-Zeit: "Wir wussten, das ist der Anfang von viel Schlimmeren, was noch kommen wird."
Video 9. November: Steinmeier mahnt zu "Wachsamkeit und Zivilcourage"

Der 9. November war im vorigen Jahrhundert zumindest an drei Tagen ein ganz besonderes Datum der deutschen Geschichte. Im Jahre 1918 wurde an jenem Tag die Republik gleich zweimal ausgerufen, zwanzig Jahre später fanden in Nazi-Deutschland die Novemberpogrome statt, und am 9.November 1989 fiel zunächst in Berlin die Mauer als Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte am Dienstag bei einer Gedenkveranstaltung im Schloss Bellevue zum Thema "Patriotismus": O-TON BUNDESPRÄSIDENT FRANK-WALTER STEINMEIER (O-TON BEGINNT MIT TOTALE AUF STEINMEIER) ("So ein Patriotismus ist gewiss ein anderer, als andere Nationen ihn pflegen. Manche mögen darin eine Schwäche sehen. Ich persönlich bedaure das nicht. Der 9. November, dieser „deutsche Tag", ist ein widersprüchlicher, aber ein wertvoller Tag. Ich wünsche mir, dass wir ihn als solchen begehen, dass wir ihn näher an uns heranlassen, als Tag zum Nachdenken über unser Land. Wenn uns das gelingt, dann dürfen wir heute miteinander jene Hoffnung erneuern und bekräftigen, die Philipp Scheidemann am 9. November 1918 vom Reichstag gerufen hat: Es lebe die deutsche Republik! Es lebe unsere Demokratie!") Die einhundertjährige Holocaust-Überlebende Margot Friedländer sagte mit Blick auf die Novemberpogrome der NS-Zeit: O-TON HOLOCAUST-ÜBERLEBENDE MARGOT FRIEDLÄNDER ("Wir wussten, das ist der Anfang von viel Schlimmeren, was noch kommen wird.") Steinmeier sagte, der 9. November sei "ein heller und ein dunkler Tag". An diesem Datum seien "Kräfte des Fortschritts" ebenso am Werk gewesen wie Kräfte der Barbarei, der Befreiung und des Unrechts. Steinmeier mahnte zu "Wachsamkeit und Zivilcourage".