Hunderte Häuser hat die Lava auf ihrem Weg zum Atlantik zerstört, auch das von Carmen Rodriguez.
Video Anwohnerin auf La Palma: Niemand hat daran gedacht

Der Cumbre Vieja kommt nicht zur Ruhe. Seit dem 19. September schon spukt der Vulkan auf der spanischen Insel La Palma Feuer und Asche. Die Lava bahnt sich den Weg zum Atlantik. Im Wasser kühlt sie schnell ab und verbindet sich mit den Klippen. Vielerorts wurden Sperrzonen eingerichtet, Tausende Menschen mussten sich in Sicherheit bringen, Hunderte Häuser wurden zerstört, auch das von Carmen Rodriguez. "Wir haben nie gedacht, dass der Vulkan unser Haus erreichen würde, nie, niemand hat daran gedacht. Als wir in letzter Minute unsere Sachen holen wollten, gab es so viele Schwierigkeiten, es gab eine Warteschlange, als wir ankamen, waren sie bereits dabei, alles abzusperren, in zehn Minuten kann man keinen Schrank ausräumen, kein Bett oder andere Dinge mitnehmen. Zum Glück konnten wir die Waschmaschine, den Kühlschrank und den Herd mitnehmen, den ich kürzlich gekauft hatte." Trotz der Befürchtung, dass durch den Kontakt der Lava mit dem Meerwasser giftige Gase aufsteigen könnten, erklärten die Behörden die Luft im Landesinneren weiterhin für gut. Dennoch sollen die Menschen an der Westküste ihre Häuser und Wohnungen nicht zu verlassen, sprich auch nicht shoppen gehen. Für die Ladenbesitzerin Emilie Sweerts aus den Niederlanden ist das, nach den Schließungen wegen der Coronaviruspandemie, ein weiterer Schock. "Ich bin seit sechs Jahren hier und dachte wirklich, das ist mein Paradies, ruhig und friedlich, für mich die schönste Insel der Welt. Ich wusste natürlich, dass sie vulkanisch und sehr jung ist, dass das passieren könnte, aber alles kann passieren. Es kann noch lange anhalten und schlimmer, oder, Daumen drücken, besser werden. Aber gerade sieht es nicht so gut aus." Die Regierung erklärte die Insel inzwischen zum Katastrophengebiet. Mehrere Dörfer in Küstennähe blieben vorsichtshalber abgesperrt. Einigen Bananenbauern wurde aber erlaubt nach ihren Plantagen zu sehen.