La Palma Forscher finden Ambra-Klumpen im Wert von 500.000 Euro in totem Pottwal

  • von Lauren Ramoser
Gestrandeter Pottwal
Ein gestrandeter Pottwal am Strand von Cuxhaven (Archivbild)
© Ingo Wagner / DPA
Im Magen eines angeschwemmten Pottwals haben Forscher einen Ambra-Klumpen im Wert von knapp 500.000 Euro gefunden. Die wertvolle Masse wird vor allem in der Parfüm-Herstellung gebraucht.

Dieser Artikel erschien zuerst bei RTL.de

Des einen Leid ist des anderen Freud: Ein rund neun Kilogramm schwerer Klumpen Ambra wurde auf La Palma im Magen eines tot angeschwemmten Pottwals gefunden. Die schwere Masse hat offenbar eine chronische Entzündung verursacht. Experten der Universität Las Palmas Gran Canaria auf den Kanaren bestätigen, dass der Ambra-Pfropfen letztendlich für den Tod des tonnenschweren Tieres verantwortlich gewesen sein muss.

Für Menschen ist Ambra ein extrem wertvolles Material, über Jahrhunderte wurde es in der Parfümherstellung genutzt. Ambra soll die enthaltenen Duftstoffe eines Parfüms länger haltbar machen. Ein einziges Kilogramm kann bis zu 30.000 Euro wert sein. Die ursprünglich geschätzten 230.000 Euro für diesen Klumpen haben einige Medien mittlerweile auf bis zu 500.000 Euro gedehnt. Wie genau Ambra im Verdauungstrakt von Walen entsteht, ist für Wissenschaftler noch immer ein Rätsel. Auch soll nicht jeder Pottwal in der (glücklichen) Lage sein, den wertvollen Stoff zu produzieren.

Wer darf den Ambra-Geldsegen behalten?

Den Findern des Kadavers auf La Palma dürfte das aber herzlich egal sein, die rund neun Kilogramm könnten ihnen schließlich zwischen 230.000 und 500.000 Euro einbringen. Ein echter Geldsegen! Doch wer darf das Geld am Ende behalten?

Noch ist das nicht geklärt. "Sollte er wirklich so viel wert sein, wird ihn die Regierung verkaufen. Das Geld soll dann unter den bedürftigen Opfern des Vulkanausbruchs von vor zwei Jahren verteilt werden", wird Antonio Fernández zitiert, ein Sprecher der Universität. Bis die Regierung entscheidet, was damit passieren soll, soll der Ambra-Pfropfen im Besitz der Universität bleiben.

Laut des Washingtoner Artenschutzübereinkommen ist es fast überall auf der Welt verboten, Wale zu töten, um an Ambra zu gelangen. In diesem Fall hatten die Finder also großes Glück, dass das Tier bereits verendet war.

Glückliche Ambra-Finder auch an anderen Küsten

Manchmal haben Finder sogar noch viel größeres Glück, denn Ambra kann man an einigen Orten auch am Strand finden. Die erkrankten Pottwale erbrechen die wächserne Substanz – das Meer trägt sie dann irgendwann an die Küsten.

Fischer im Jemen fanden 2021 einen riesigen Klumpen Ambra, 127 Kilogramm schwer brachte ihnen der Brocken aus dem Bauch des toten Pottwals rund 1,5 Millionen Euro ein. Damit veränderte der Fund ihr ganzes Leben.

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pgo / RTL.de

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