In seiner Antrittsrede stimmte der rechtslibertäre Ökonom sein Land am Sonntag auf eine wirtschaftliche Rosskur ein. Auf seinen angekündigten Wechsel zum Dollar ging er nicht ein.
Video Argentiniens neuer Präsident Milei: "Es ist kein Geld da!"

STORY: Drei Wochen nach der Stichwahl in Argentinien ist Javier Milei am Sonntag als neuer Präsident vereidigt worden. Gleich in seiner Antrittsrede stimmte der rechtslibertäre Ökonom das Land auf eine wirtschaftliche Rosskur ein. Die Vorgängerregierung habe leere Kassen hinterlassen und das Land auf einen Pfad hin zur Hyperinflation geschickt. Es gebe keine Alternative zu einer finanzpolitischen Schocktherapie, sagte Milei. "Dies wird sich natürlich negativ auf das Aktivitätsniveau, die Beschäftigung, die Reallöhne und die Zahl der Armen auswirken." Milei warnte zudem vor einer "Bombe" in Form von Staatsschulden in Höhe von 100 Milliarden Dollar. Der Haushalt müsse angepasst werden. "Es ist kein Geld da." Der 53-Jährige hatte die anhaltende Wirtschaftsmisere bereits im Wahlkampf in den Fokus gestellt. Seine Pläne, etwa die Zentralbank zu schließen oder die Landeswährung Peso zugunsten einer Bindung an den US-Dollar abzuschaffen, sorgten für Aufsehen. Seit seinem Sieg zeigt Milei jedoch eine pragmatischere Haltung. Er will sich demnach vor allem auf den Abbau des Haushaltsdefizits konzentrieren. Zudem hat er sein Kabinett mit gemäßigten Konservativen besetzt statt libertären Verbündeten. Auf einen Wechsel zum Dollar ging er in seinen Reden am Sonntag nicht ein. An Mileis Amtseinführung nahmen zahlreiche ausländische Gäste teil, darunter auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der auf seiner erste Lateinamerikareise Argentinien besuchte, sowie Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban.