Ein australischer Politiker hat mit Forderungen nach einer "Endlösung" bei der Einwanderung und einem Zuwanderungsverbot für Muslime für große Empörung gesorgt. In seiner Antrittsrede verwendete der Senator aus dem australischen Bundesstaat Queensland, Fraser Anning, die Formulierung in Anlehnung an die von den Nationalsozialisten propagierte "Endlösung der Judenfrage".
"Als eine Nation sind wir berechtigt, darauf zu bestehen, dass diejenigen, die hierher kommen dürfen, überwiegend die historische europäisch-christliche Zusammensetzung der australischen Gesellschaft widerspiegeln", sagte Anning weiter, der früher der rechtspopulistischen Partei One Nation angehörte und inzwischen der kleinen Katter Australian Party angehört, die vor allem für Bauern eintritt.
Entrüstung über sprachliche Entgleisung
Seine Äußerungen stießen parteiübergreifend auf Ablehnung und Entrüstung. Premierminister Malcolm Turnbull betonte, Australien sei eine der erfolgreichsten multikulturellen Gesellschaften der Welt. Selbst die One-Nation-Partei, die eine Einwanderung und den Islam ablehnende Politik verfolgt, distanzierte sich von Anning. "Ich habe damit nichts zu tun", sagte Parteichefin Pauline Hanson.
