Der russische Präsident Wladimir Putin habe den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj durch eine Regierung aus "anständigen Leuten" ersetzen wollen, sagte der ehemalige italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi.
Video Berlusconi: Putin wurde in Krieg gedrängt

STORY: Der konservative italienische Politiker Silvio Berlusconi hat versucht, Russlands Präsident Wladimir Putin in Schutz zu nehmen. Dieser sei von Ministern, seiner Partei und der öffentlichen Meinung in den Krieg gegen die Ukraine "hineingedrängt" worden, sagte der ehemalige italienische Ministerpräsident im Fernsehsender Rai: "Putin geriet in eine schwierige und dramatische Situation. Dann kam eine Delegation der prorussischen Separatisten in der Ostukraine zu ihm und teilte ihm mit: Selenskyj hat die Angriffe seiner Streitkräfte auf unsere Grenzen verstärkt. Wir haben jetzt 16.000 Tote. Bitte verteidigen Sie uns, denn wenn Sie uns nicht verteidigen, wissen wir nicht, wo wir enden könnten. Am Anfang hieß es, es handele sich um eine Sonderoperation, und die russischen Truppen sollten in einer Woche in Kiew einmarschieren. Und die Regierung Selenskyj durch eine Regierung anständiger Menschen ersetzen. Und dann in einer weiteren Woche wieder abziehen." Er habe nicht verstanden, warum sich die russischen Truppen nicht auf Kiew konzentriert hätten, sagte Berlusconi. Seine Partei Forza Italia gehört zu einem rechtsgerichteten Bündnis, das die Parlamentswahlen am Sonntag gewinnen könnte. Er wird als neuer Staatspräsident gehandelt. Berlusconi verteidigt Putin nicht zum ersten Mal. Bereits nach der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim im Jahr 2014 hatte er Verständnis für das Vorgehen geäußert. Seine jüngste Äußerung dürfte die Zweifel am Kurs eines möglichen Rechtsbündnisses nach der Wahl am Sonntag verstärken.