Laut US-Medienberichten hat Israel damit begonnen, Tunnel der Hamas zu fluten. Der US-Präsident forderte in einer ungewohnt scharfen Kritik Israels Premier Netanjahu zu einer Kehrtwende beim Vorgehen im Gazastreifen auf.
Video Biden: Geiselsituation bei Flutung von Tunneln unbestätigt

STORY: Im Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen hat die israelische Armee seit langem auch die Tunnel der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe im Visier. Diese am vergangenen Freitag veröffentlichten Aufnahmen sollen einen Eingang in der Stadt Shejaiya zeigen. Laut Darstellung Israels hatte die Hamas das weit verzweigte System bei ihrem Großangriff am 7. Oktober genutzt, um auf israelisches Gebiet zu gelangen. Die US-Zeitung "Wall Street Journal" berichtete am Dienstag unter Berufung auf ungenannte US-Beamte, das israelische Militär habe nun begonnen, Meerwasser in den Tunnelkomplex zu pumpen. ABC News veröffentlichte später einen ähnlichen Bericht und erklärte, die Flutungen seien anscheinend begrenzt, da Israel die Wirksamkeit der Strategie überprüfe. Zu Berichten über das Schicksal israelischer Geiseln konnte sich US-Präsident Joe Biden am Dienstag nicht eindeutig äußern. "Was die Flutung der Tunnel angeht. Ich, ähm, nun ja. Es gibt Berichte, wonach es ziemlich sicher sein soll, dass es keine Geiseln in diesen Tunneln gibt. Aber ich weiß es nicht mit Sicherheit." Biden forderte Israels Premier Benjamin Netanjahu in einer ungewohnt scharfen Kritik auf, eine Kehrtwende im Gazastreifen vorzunehmen. Israel habe die USA, die Europäische Union und den "größten Teil der Welt" hinter sich, sagte der US-Präsident vor Spendern seiner Wahlkampagne in Washington. "Aber sie beginnen, diese Unterstützung durch wahllose Bombardierungen zu verlieren", sagte Biden. Israel könne letztlich nicht "Nein" zu einem palästinensischen Staat sagen. Netanjahu hatte am Dienstag erklärt, Israel habe für seinen Einmarsch in den Gazastreifen "volle Unterstützung" von den USA erhalten. Zudem hätten die USA internationalen Druck zur Beendigung des Krieges blockiert.