Der israelische Sicherheitsminister Ben-Gvir hat mit seinem Besuch am Dienstag nicht nur Palästinenser und die arabische Welt provoziert. Auch aus Deutschland und den USA kommt Kritik.
Video Deutschland verurteilt Tempelberg-Besuch von israelischem Politiker

STORY: Nach dem Besuch des israelischen Sicherheitsminister Ben-Gvir am Tempelberg am Dienstag wird die Kritik auch international immer lauter. Allen Warnungen vor gewaltsamen Protesten zum Trotz war Ben-Gvir, der auch einer rechtsextremen Partei vorsteht, am Dienstag über das Gelände gegangen, das Juden und Moslems gleichermaßen heilig ist. Weil dort die Al-Aksa-Moschee steht, werteten Palästinenser und Vertreter muslimischer Staaten die Visite als Provokation. Auch das Auswärtige Amt in Berlin kritisierte den Besuch. Christofer Burger, Sprecher Auswärtiges Amt: "Die Bundesregierung lehnt einseitige Schritte, die den historischen Status quo auf dem Tempelberg gefährden, ab. Und das haben wir immer wieder deutlich gemacht. Der gestrige Besuch ist eine Provokation und deshalb lehnen wir dieses Vorgehen ganz klar ab. Wir erwarten, dass die neue israelische Regierung sich zu einem Fortbestand der erprobten Praxis rund um die heiligen Stätten in Jerusalem bekennt und weiteren bewussten Provokationen Einhalt gebietet. Das wichtigste Element dieses historischen Status quo am Tempelberg Haram Sharif, ist es einerseits, allen Gläubigen und Interessierten Zugang zu diesem Areal zu ermöglichen und zugleich eine ungestörte, würdevolle Ausübung muslimischer Feierlichkeiten und Gebete in und um die Al Aksa Moschee zu gewährleisten." Die neue Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unter Einbeziehung von religiösen Fundamentalisten und rechten Nationalisten war erst vor wenigen Tagen vereidigt worden. Die Ausrichtung des Bündnisses hat international Sorgen ausgelöst, eine Zwei-Staaten-Lösung zur Beendigung des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern könnte nun in weite Ferne rücken.