Bereits im Februar hatten Wissenschaftler mehrerer Institute auf die Lage aufmerksam gemacht. Studien zufolge wird sich die Menge des vom Menschen in den Ozean verbrachten Plastiks in Zukunft weiter erhöhen.
Video Forscher in Brasilien: unerwartet viel Mikroplastik in Meerestieren

STORY: Nach einer Untersuchung des marinen Lebens hier vor der brasilianischen Küste zeigen sich dortige Wissenschaftler besorgt: Den Forschern aus Rio de Janeiro zufolge zeige sich etwa in Seeigeln eine besorgniserregende Menge an Mikroplastik. Immer mehr Plastik lande in den Meeren, zerfalle und sei dann auf Mikroebene etwa in Fischen nachweisbar, so die ForscherInnen. Das gelte auch für Lebewesen aus vermeintlich sauberen Gewässern. "Es hat mich entsetzt. Ich wusste zwar, dass wir etwas finden würden, aber in diesem Ausmaß, das hätte ich nie gedacht", so Meeresbiologin Raquel Neves von der Staatlichen Universität von Rio de Janeiro. Die International Solid Waste Association, eine Nichtregierungsorganisation, gibt an, die Nutzung von Einwegprodukten aus Plastik habe sich während der Coronaviruspandemie noch erhöht. Einer Studie aus dem Jahr 2020 zufolge wird sich die Menge von Plastikartikeln, die jährlich in die Meere gelangen, weiter steigern, von damals elf auf bald 29 Millionen Tonnen. Im Jahr 2040 könnte die Menge des in den Ozeanen treibenden und Flora und Faune bedrohenden Plastiks rund 600 Millionen Tonne betragen, das Äquivalent von drei Millionen Blauwalen, so Experten der NGO The Pew Charitable Trusts und der Organisation für Wandel SYSTEMIQ.