Video Geständnis kurz vor Urteil - Ex-Audi-Chef will Richter milde stimmen

Video: Geständnis kurz vor Urteil - Ex-Audi-Chef will Richter milde stimmen
STORY: Im Betrugsprozess um den Abgasskandal bei Audi hat der frühere Vorstandschef Rupert Stadler ein Geständnis abgelegt. Mehr als siebeneinhalb Jahre nach dem Auffliegen der Manipulationen im Volkswagen-Konzern und wenige Wochen vor dem erwarteten Urteil des Landgerichts München räumte Stadler am Dienstag eine Mitverantwortung ein. Der Vorsitzende Richter Stefan Weickert hatte dem 60-Jährigen im Gegenzug eine Bewährungsstrafe zugesichert. Außerdem soll Stadler eine Geldauflage von 1,1 Millionen Euro zahlen. Das Urteil in dem seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Prozess ist im Juni geplant. Laurant Lafleur, Sprecher OLG München: Dieses Geständnis ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Zum einen hat hier ein Vorstandsvorsitzender eines deutschen Automobilherstellers den Tatvorwurf, den die Staatsanwaltschaft gegen ihn erhoben hat, nämlich den Tatvorwurf des Betruges durch Unterlassen vollumfänglich eingeräumt. Das hat, soweit ersichtlich, in dem Gesamten diese Komplexe in der Bundesrepublik bislang noch niemand in dieser Position getan. Ein Geständnis in einem solchen Verfahren hat aber noch eine darüber hinausgehende Bedeutung, nämlich eine friedensstiftende Bedeutung. Dass ein Angeklagter in dieser Position einräumt, Unrecht getan zu haben, ist aus meiner Sicht äußerst bemerkenswert." Stadler ließ das Geständnis von seiner Verteidigerin verlesen. Dass Fahrzeuge manipuliert worden seien und dadurch Käufer geschädigt worden seien, habe er zwar nicht gewusst, aber als möglich erkannt und billigend in Kauf genommen.
Das Urteil in dem seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Prozess ist im Juni geplant.

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