Ströbele war als RAF-Anwalt und einflussreicher Grünenpolitiker bekannt geworden.
Video Grünen-Urgestein: Hans-Christian Ströbele gestorben

STORY: Sein Fahrrad gehörte zu seinen Markenzeichen. Christian Ströbele hatte die Grünen mitgegründet und saß 21 Jahre lang für sie im Bundestag. Der frühere RAF-Anwalt war 2002 als erster Grüner per Direktmandat im Berliner Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg in den Bundestag gewählt worden und ging damit in die Parteigeschichte ein. Ströbele galt als streitbarer Politiker, der auch die Auseinandersetzung mit Vertretern seiner Partei nicht scheute. Etwa mit dem früheren Außenminister und Vizekanzler Joschka Fischer. Er war gegen die deutsche Beteiligung am Kosovo-Krieg, den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan und die Hartz-IV-Reformen. Im Parlament stimmte er immer wieder gegen die Linie seiner Fraktion. In den letzten Jahren im Bundestag hatte Ströbele sich unter anderem intensiv dem Thema Geheimdienste gewidmet und mit einem Besuch bei US-Whistleblower Edward Snowden in Moskau Schlagzeilen gemacht. Der Grünen-Politiker und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagte am Mittwoch: "Christian Ströbele, ein Politiker, der vielen Menschen imponiert hat, mir auch. Wegen seiner Geradlinigkeit, seinem unerschütterlichen Einsatz für Bürgerrechte, für soziale Politik. Und der fehlen wird." Erst 2017, mit 78 Jahren, war Ströbele aus gesundheitlichen Gründen aus der aktiven Politik ausgestiegen. Seine letzten Jahre waren von schweren Krankheiten bestimmt. Am 29. August ist Christian Ströbele im Alter von 83 Jahren gestorben.