Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kündigte am Montag in Berlin an, in wenigen Wochen einen Gesetzentwurf dafür vorzulegen.
Video Herzinfarkte und Schlaganfälle: Lauterbach will bessere Vorsorge

STORY: Unerkannter Bluthochdruck, ein hoher Cholesterinspiegel und weitere Risikofaktoren für Herzinfarkte und Schlaganfälle sollen künftig in Deutschland durch eine deutlich verbesserte Vorsorge früher erkannt und behandelt werden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kündigte am Montag in Berlin an, in wenigen Wochen einen Gesetzentwurf dafür vorzulegen. "Deutschland braucht das, weil wir machen zu wenig bei der Vorbeugung. Wir machen zu wenig bei der Früherkennung, bei den Herzkreislauferkrankungen. Wir haben daher zu viele Herzinfarkte, Schlaganfälle, zu viele Interventionen, zu viele Längsherzkatheter, die dann gemacht werden müssen, zu viele Stents, zu viele TAVIs, zu viele Bypass-Operationen. Hier könnten wir einfach Ressourcen schonen, eine bessere Lebensqualität und Lebenserwartung erreichen. Und diese Möglichkeiten haben wir in der Vergangenheit nicht ausreichend genutzt." Unter anderem geplant: Bereits bei der Vorsorgeuntersuchung für Kinder im Alter von fünf Jahren soll künftig per Bluttest nach möglichen familiär bedingten Fettstoffwechselstörungen gesucht werden. Im Alter von 25, 35 und 50 solle zudem systematisch nach erhöhtem Blutdruck, erhöhten Cholesterinwerten und nach unerkanntem Diabetes gefahndet werden. "Wir haben eine Zunahme der Risikofaktoren bei Erwachsenen und bei Kindern. Und gleichzeitig haben wir eine schlechte Vorbeugemedizin. Das können wir uns nicht länger leisten. Von daher ist das eines der Gesetze, welches langfristig größte Bedeutung haben wird, auch für die Kostenentwicklung in unserem Gesundheitssystem. Denn auf diese Möglichkeit zu verzichten, werden wir uns langfristig überhaupt nicht leisten können." Erste Vorsorgetests, so Lauterbach, könnten in Apotheken angeboten werden. Dabei handele es sich um freiwillige Untersuchungen. Die Versicherten sollten aber auch gezielt von den Krankenkassen angeschrieben werden.