Doppelte Kosten, halbe Ernte - im bayerischen Hopfengebiet Spalt rechnen die Landwirte in diesem Jahr mit deutlichen Einbußen. Dürre und weltweite Krisen bereiten ihnen enorme Sorgen.
Video Hopfenbauern befürchten Katastrophenjahr

STORY: Hopfen und Malz – Gott erhalts! Doch dieses Jahr ist alles andere als ein gutes Jahr, was die Hopfenernte angeht. In Wiesenhofen im Landkreis Eichstätt wird der Hopfen bereits fleißig gezupft. Doch den Landwirten machen Dürre und weltweite Krisen enorme Sorgen. Der Wiesenhofner Hopfenbauer Werner Krieglmeier rechnet mit deutlichen Einbußen: "Also bei uns schaut es heuer eher schlecht aus mit der Hopfenernte. Circa 50 Prozent weniger als letztes Jahr, wobei das man ehrlicherweise sagen muss, dass wir letztes Jahr eine Rekordernte hatten. Das ist geschuldet, dass wir heuer Jahr so schlecht sind, weil wir in den Monaten Juni und Juli nur 30 Milliliter Regen hatten pro Quadratmeter.“ Ein Blick zurück: 2021 das absolute Rekordjahr – 800 Tonnen Ernte im Hopfenverband Spalt. Nun 2022, der Rückschlag. Der Verband in Oberbayern rechnet nur noch mit rund 490 Tonnen Hopfenernte – verweist aber gleichzeitig darauf, dass diese noch geringer ausfallen kann. Für die Betriebe werde es schwer, dieses Jahr wirtschaftlich zu überstehen, sagt der Geschäftsführer des Hopfenpflanzerverbandes Spalt, Wolfang Jank. "Zu der Hitze und der Trockenheit kommt natürlich noch dazu, dass wir sehr hohe Produktionskostensteigerungen haben, von knapp 2.000 Euro pro Hektar. Das heißt wirtschaftlich wird dieses Jahr ein Katastrophenjahr im Hopfenbau. Unsere Betriebe sind gut aufgestellt und müssen dieses Jahr anderweitig kompensieren. Das heißt durch Nebenerwerb oder eben durch andere Standbeine oder eben Rücklagen aus den Vorjahren.” “Ich sag immer: doppelte Produktionskosten – halbe Ernte. Und da kann sich jeder ausrechnen, was das für einen Betrieb bedeutet, dass wir dieses Jahr wahrscheinlich keine schwarzen Zahlen schreiben werden.“ Mitte August werden im Hopfengebiet Spalt die Frühsorten geerntet. Für diese kam der Regen in den vergangenen Tagen allerdings zu spät. Nun bleibt abzuwarten, wie sich die späten Hopfensorten noch weiterentwickeln. Angst ums Bier braucht man allerdings nicht zu haben – denn die Hopfenbauern haben noch genug Vorräte aus dem Vorjahr. Damit das aber so bleibt, wünschen sich die Landwirte nach dieser Katastrophenernte ein paar normale Erntejahre.