Bundeskanzler Olaf Scholz warb erneut für das Ziel, 15 Millionen E-Autos bis 2030 auf deutsche Straßen zu bringen.
Video IAA: Scholz sagt Schub bei Bau von E-Ladestationen zu

STORY: In seiner Rede zur Eröffnung der Messe IAA Mobility in München zeigte sich Bundeskanzler Olaf Scholz am Dienstag optimistisch. Die Angst vor Konkurrenz durch chinesische E-Auto-Hersteller sei unbegründet. Deutschland sei dafür gerüstet, so der Kanzler. Mit einer Bemerkung zu seiner Augenklappe hatte er die Lacher auf seiner Seite: "Das Wochenende hat mir noch einmal ganz persönlich gezeigt: So schön Joggen ist, für manche Strecken nimmt man doch besser das Auto." Scholz kündigte einen Schub für den Ausbau von Ladestationen für E-Autos in Deutschland an. Damit würden Reichweitenängste bei E-Autos bald der Vergangenheit angehören. "Unser Ziel ist klar: Laden muss so einfach oder noch einfacher werden als tanken. Das ist die Voraussetzung dafür, dass wir im Jahr 2030 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen haben. Dieses Ziel ist nicht neu, neu ist, dass wir es auch umsetzen. Wir werden als erstes Land in Europa in den nächsten Wochen ein Gesetz auf den Weg bringen, mit dem die Betreiber von fast allen Tankstellen dazu verpflichtet werden, Schnelllademöglichkeiten mit mindestens 150 Kilowatt für E-Autos bereitzustellen." Der Kanzler appellierte an die Autohersteller, billigere E-Autos anzubieten: "Die Entscheidung für ein E-Auto fällt umso leichter, wenn diese Entscheidung nicht nur ökologisch verantwortungsvoll ist, sondern sich auch wirtschaftlich rechnet. Schon jetzt kostet Benzin im Vergleich zu Strom auf 100 Kilometern knapp das Dreifache. Ein durchschnittliches E-Auto amortisiert sich damit oft schon nach fünf Jahren. Ab da fährt man also nicht nur sauberer, sondern auch billiger. Ich will, dass diese Zeit weiter sinkt." In Deutschland hat sich der Umschwung zu Elektroautos verlangsamt, da die Bundesregierung seit Anfang des Jahres staatliche Kaufprämien kürzt oder abbaut. Zugleich gibt es erst wenige neue Modelle unter einem Preis von 30.000 Euro, die sich breite Käuferschichten leisten können. Experten warnten deshalb, bis Ende des Jahrzehnts wären womöglich erst sieben bis acht Millionen E-Autos auf deutschen Straßen, und forderten, der Staat solle Neuwagen noch länger bezuschussen.