Video Initiative "Lufbrücke Kabul" kritisiert Bundesregierung

Video: Initiative "Lufbrücke Kabul" kritisiert Bundesregierung
Mit dem Abzug ihrer letzten Soldaten vom Flughafen Kabul haben die USA den Militäreinsatz in Afghanistan nach fast 20 Jahren beendet. Damit endete auch die militärische Mission zur Evakuierung von Amerikanern, Verbündeten und schutzsuchenden Afghanen. Nach Angaben des Weißen Hauses vom Montag brachten die USA und ihre Verbündeten bei der Evakuierungsmission seit dem 14. August rund 117.000 Menschen in Sicherheit. Daneben bemühte sich auch das private Aktionsbündnis "Luftbrücke Kabul" darum, bedrohte Menschen aus Afghanisten herauszufliegen. Das Bündnis hatte ein eigenes Charterflugzeug nach Kabul geschickt, um Menschen aus dem Land zu holen. Es kam nur einmal zum Einsatz und brachte 18 Ortskräfte der Portugiesen außer Landes. Zudem wurden 189 Schutzbedürftige organisiert von dem Aktionsbündnis zum Flughafen gebracht und schließlich von einer Militärmaschine der USA außer Landes gebracht. Dafür, dass nicht mehr Menschen aus Afghanistan geflogen werden konnten, macht das Aktionsbündnis auch die Bundesregierung verantwortlich. Diese hätten die private Rettungsaktion nicht ausreichend unterstützt. Theresa Breuer von der "Luftbrücke Kabul": "Wir sind ja mit einer Charter Maschine gekommen, die sowohl mit dem AA abgesprochen war, als auch die Passagiere, die wir wieder mitnehmen wollten, waren ebenso mit dem AA abgesprochen. Aber als wir dann am Flughafen gelandet sind, war von der Bundeswehr oder von der deutschen Botschaft weit und breit niemand zu sehen. Und es war auch irgendwie wahnsinnig schwierig mit ihm mit den deutschen Forth überhaupt in Kontakt zu treten. Das ist uns dann viele Stunden später gelungen. Aber dennoch hat sich die Kooperation und die Absprache in den nächsten 24 Stunden als sehr, sehr schwierig herausgestellt." Die Mission sei vor allem deswegen am Ende erfolgreich gewesen, weil die Unterstützung schließlich von britischer und amerikanischer Seite gekommen sei, sagte Breuer. "Sea-Watch"-Aktivist Ruben Neugebauer warf den Verantwortlichen vor, der politische Wille habe gefehlt, die Menschen aus Afghanistan herauszuholen. "Und es ist eben nicht so, dass da nur das AA zu nennen ist, sondern es ist eben letztlich wirklich ein Multi-Organ-Versagen aufseiten der Bundesregierung. Es gab riesige Fehler im Verteidigungsministerium, es gab riesige Fehler im für die Geheimdienste zuständigen Kanzleramt. Aber die absolut schlimmsten Fehler sind eben begangen worden hier im Innenministerium, weil hier eben einfach schlicht der politische Wille gefehlt hat, die Leute da rauszuholen." Das von Außenminister Heiko Mass geführte Auswärtige Amt hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Maas selbst habe die Initiative von Anfang an aktiv unterstützt, sagte ein Sprecher. Er erklärte die Probleme bei den Flügen mit den chaotischen Zuständen vor dem Flughafen in Kabul, wo Tausende Menschen versuchten, Zugang zu bekommen. Die Flugkapazitäten seien nicht das Problem gewesen, sagte er.
Es habe der politische Wille gefehlt, die Menschen aus Afghanistan herauszuholen, kritisierte die Initiative am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Berlin.

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