Der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Uniklinik Köln, Jörg Dötsch, rät dazu, fünf- bis elfjährige Kinder mit einer Vorerkrankung unbedingt impfen zu lassen.
Video Kinderarzt von Uni Köln rät zur Impfung

HINWEIS: Dieser Beitrag wird ohne Sprechertext gesendet. O-Ton Jörg Dötsch (Uni Köln), Kinderarzt: "Wir empfehlen uneingeschränkt die Impfungen der 12 bis 17-Jährigen. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis ist eindeutig zugunsten der Impfung zu sehen. 12 bis 17-Jährige haben ein minimal gesteigertes Risiko, eine Herzmuskelentzündung zu bekommen. Selbst nach pessimistischen Schätzungen sind das etwa jedes zehntausende Kind oder jeder Jugendliche, der betroffen ist in dieser Altersgruppe. Und wir wissen von allen bisher statt gehabten Herzmuskelentzündung, dass diese reversibel, das heißt wieder zur Gesundung geführt haben. Wie ist die Situation bei den Fünf- bis Elfjährigen? Hier sind vier verschiedene Szenarien zu unterscheiden. Die Kinder, die eine chronische Erkrankung haben. Zu diesen gehört im Übrigen jetzt auch das Asthma bronchiale, das schwere Asthma bronchiale hinzu, sollten unbedingt geimpft werden. Ebenso sollten unbedingt die Kinder geimpft werden, die mit Familienangehörigen in einem Haushalt leben, die selbst nicht geimpft werden können, aber zur Risikobevölkerung zählen. Die dritte Konstellation ist die erste, die scheinbar schwierig ist. Wie sollte man verfahren, wenn die Eltern überzeugt sind, dass die Impfung die richtige Maßnahme ist und wenn sie die bisher vielversprechenden geringen Meldungen von Nebenwirkungen aus den USA kennen und sagen Wir möchten unser Kind gerne impfen? Hier empfiehlt die Ständige Impfkommission - und das gehen wir ganz klar mit - dann auch wirklich zu impfen, denn es handelt sich um einen zugelassenen Impfstoff. Er ist europäisch und national zugelassen. Und wie schon gesagt, die ersten Daten sprechen für eine geringe Nebenwirkungsrate. Man ist in jedem Fall als Eltern, wie auch immer man sich entscheidet. Man ist dann in einer verantwortungsvollen Situation, sowohl wenn man seine Kinder jetzt impfen lässt, als auch, wenn man wartet. Und das ist mir ganz wichtig an dieser Stelle, dass Eltern nicht das Gefühl bekommen, durch irgendjemanden stigmatisiert zu sein oder irgendjemanden kritisiert zu sein, wenn sie eher zu der einen oder zu der anderen Haltung tendieren. Aber ich möchte es auch noch mal ausdrücklich sagen: wer jetzt überzeugt ist, sein Kind zwischen 5 und 11 impfen zu lassen, dem würden wir sehr, sehr gerne dazu raten, dies auch zu tun."