Video Kreml-Kritiker Nawalny erneut vor Gericht - Weitere Haftstrafe droht

Video: Kreml-Kritiker Nawalny erneut vor Gericht - Weitere Haftstrafe droht
STORY: Der bereits inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny steht abermals vor einem russischen Gericht. Er verteidigte sich am Montag in einem neuen Verfahren, in dem ihm mehrere Jahrzehnte zusätzliche Haft drohen. Die Anklage beruht auf Aktivitäten von Nawalnys Anti-Korruptionsstiftung. Diesmal werden dem 47-Jährigen unter anderem die Anstiftung und Finanzierung von Extremismus sowie die Gründung einer extremistischen Organisation vorgeworfen. Die Anhörung fand in einem Straflager etwa 235 Kilometer östlich von Moskau statt, wo Nawalny einsitzt. Journalisten waren in dem Verhandlungssaal nicht zugelassen. Sie konnten das Verfahren jedoch per Videoübertragung aus einem nahegelegenen Raum verfolgen, allerdings war der Ton kaum verständlich. Nawalny trug Gefängniskleidung und wirkte abgemagert, sprach aber nachdrücklich und energisch bei Beginn des Verfahrens. Er äußerte sich etwa drei Minuten lang. Dabei zweifelte er die Zuständigkeit des Richters an und forderte, seine Eltern in den Verhandlungssaal zu lassen. Nawalny sitzt seit mehr als zwei Jahren hinter Gittern. Der prominente Gegner von Russlands Präsident Wladimir Putin ist bereits zu insgesamt elfeinhalb Jahren Strafkolonie verurteilt worden. Er weist die Anschuldigungen als frei erfunden zurück, um ihn zum Schweigen zu bringen. Menschenrechtsgruppen und westliche Regierungen betrachten Nawalny als politischen Gefangenen. Die Führung in Moskau bestreitet dies. Festgenommen wurde Nawalny im Januar 2021 nach seiner Rückkehr nach Russland. Im August 2020 war er auf einem innerrussischen Flug zusammengebrochen. Zunächst wurde er in Russland behandelt, dann in die Berliner Charité verlegt. Dort wurde eine Vergiftung mit einem Nervengift festgestellt. Die Regierung in Moskau hat Vorwürfe zurückgewiesen, russische Behörden hätten versucht, ihn zu töten.
Diesmal werden ihm unter anderem die Anstiftung und Finanzierung von Extremismus sowie die Gründung einer extremistischen Organisation vorgeworfen.

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