Zwei Tage nach dem Waffenstillstand in Bergkarabach wird weiter um die Zukunft der rund 120.000 ethnischen Armenier in der von Aserbaidschan abtrünnigen Südkaukasus-Region gerungen.
Video Lage in Bergkarabach angespannt - Zukunft der Armenier unklar

STORY: Hier, bei Kornidsor, befindet man sich an der Grenze zu Aserbaidschan, aber auf armenischem Staatsgebiet, das soll das Hissen der Flagge am Freitag untermauern. Zwei Tage nach dem Waffenstillstand in Bergkarabach wird weiter um die Zukunft der rund 120.000 ethnischen Armenier in der von Aserbaidschan abtrünnigen Südkaukasus-Region gerungen. Armenier hier sorgen sich um dort lebende Angehörige. "Unsere einzige Hoffnung ist die Hilfe der russischen Friedenstruppen", sagt dieser Anwohner. "Die Welt hat die Augen vor dem Konflikt verschlossen und will nichts hören. Wir denken, es wird zu einem Völkermord kommen, wenn eine Stunde lang keine Friedenstruppen vor Ort sind. Das haben wir bereits verstanden. Es dringen keine Informationen über diese Menschen und ihr Schicksal raus, darüber, was mit ihnen als nächstes passiert." Aserbaidschan betont hingegen, die ethnischen Armenier integrieren zu wollen. Gespräche über Sicherheitsgarantien und eine Amnestie für armenische Kämpfer hätten noch keine konkreten Ergebnisse gebracht, sagte ein Berater der selbst ernannten Regierung von Bergkarabach. Die Menschen hätten nicht genug zu essen, keinen Strom und keinen Treibstoff. Es werde noch am Freitag ein Konvoi mit Hilfslieferungen erwartet. Im Zentrum der Debatten steht aktuell abermals der Latschin-Korridor - die einzige Straßenverbindung zwischen Bergkarabach und Armenien. Aserbaidschan hatte am Dienstag einen breit angelegten Militäreinsatz in der Region gestartet. Einen Tag später stimmten die in Bergkarabach lebenden Armenier notgedrungen einer Feuerpause zu. Bei dem Einsatz sollen Hunderte Menschen getötet und verletzt worden sein, darunter auch Zivilisten. Russland unterstützt Armenien, hinter Aserbaidschan steht die Türkei.