Der Schlag erfolgte weit entfernt von der Front, die im Osten und Süden der Ukraine verläuft. Lwiw liegt nur rund 70 Kilometer von der Grenze zu Polen entfernt.
Video Mindestens vier Tote bei Raketenangriff auf Lwiw

STORY: Bilder der Zerstörung aus dem westukrainischen Lwiw. Bei einem russischen Raketenangriff auf die Stadt sind nach Behördenangaben mindestens vier Menschen getötet und 32 verletzt worden. Unter den Verwundeten sei auch ein Kind, so das Innenministerium in Kiew am Donnerstag. "Die Russen sagen, dass sie militärische Objekte bombardieren, aber sie haben ein friedliches Haus getroffen. Die Leute haben geschlafen. Wie konnten die Russen das tun? Und jetzt feiern sie. Schauen Sie, was passiert ist. Helft uns. Ohne Euch könnten wir nicht mit ihnen fertig werden", so diese Einwohnerin. Rettungskräfte waren am Donnerstag vor Ort und suchten in den Trümmern eines Wohnhauses nach Überlebenden und Opfern. Bei dem Raketenangriff wurden offenbar die beiden oberen Stockwerke zweier Gebäudeteile zerstört. Bürgermeister Andrij Sadovy sprach vom schwersten Angriff auf die zivile Infrastruktur seiner Stadt in dem seit mehr als 16 Monaten dauernden Krieg. "Wie Sie sehen können, ist die Situation sehr komplex und es gibt es sehr schwere Schäden an den Gebäuden, und am Morgen werden wir mit den Reparaturarbeiten beginnen müssen, sobald die Rettungskräfte ihre Arbeit beendet haben." Seinen Angaben zufolge wurden mehrere Wohnhäuser, ein Bürokomplex, ein Studenten-Campus und eine Schule beschädigt. Der Sachschaden sei enorm. Die ukrainische Luftwaffe gab an, die Raketen seien vom Schwarzen Meer her abgefeuert worden. Der Schlag erfolgte weit entfernt von der Front, die im Osten und Süden der Ukraine verläuft. Lwiw liegt nur rund 70 Kilometer von der Grenze zu Polen entfernt. Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte eine Reaktion auf den Angriff an. Diese werde spürbar sein. Vor Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 lebten rund 700.000 Menschen in Lwiw. Heute sind es deutlich mehr, da viele Ukrainerinnen und Ukrainer aus anderen Teilen des Landes vor den Kämpfen in die Stadt geflohen sind. Von russischer Seite gab es zunächst keinen Kommentar zu dem Angriff.