Das bisherige Staatsoberhaupt durfte nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Von 18 Kandidaten gelten drei als besonders aussichtsreich. Wer die Wahl gewinnt, muss sich mit der massiven Kriminalität im Land und mit einer hohen Inflation auseinandersetzen.
Video Nigeria: Afrikas stärkste Volkswirtschaft wählt Präsident und Parlament

STORY: In Nigeria hat die Wahl eines neuen Staatspräsidenten und eines neuen Parlaments begonnen. Am Samstag öffneten in dem mit 211 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Land Afrikas die Wahllokale. Gemessen an der Wirtschaftskraft steht Nigeria ebenfalls an der Spitze der afrikanischen Staaten - vor Südafrika und Ägypten. Der seit 2015 amtierende Präsident Muhammadu Buhari hat die von der Verfassung erlaubte Höchstzahl von zwei Amtszeiten erreicht. Auch er hatte die Gewalt im Land nicht in den Griff bekommen. Regelmäßig werden Dörfer von kriminellen Banden überfallen. Wiederholt wurden ganze Menschengruppen zur Erpressung von Lösegeld entführt. Immer wieder kommt es zu Anschlägen militanter Islamisten der Gruppe Boko Haram sowie zu Konflikten zwischen den zahlreichen Volksgruppen. Weil einzelne Landesteile nicht unter Kontrolle der Sicherheitskräfte stehen, sehen sich Bauern zur Flucht gezwungen und ihre erntereifen Felder aufzugeben. Die Wirtschaft wird von umfassenden Öl-Diebstählen und zweistelligen Inflationsraten belastet. Die Hoffnungen im Land richten sich nun vor allem auf drei von 18 Kandidaten. Als Vertreter des politischen Establishments gelten der ehemalige Vizepräsident Atiku Abubakar und der Ex-Gouverneur des Bundesstaats Lagos mit dessen gleichnamiger Wirtschaftsmetropole, Bola Ahmed Tinubu. Als Herausforderer mit Außenseiterchancen wird Peter Gregory Obi gehandelt, der ebenfalls auf politische Erfahrung als Gouverneur eines der 36 Bundesstaaten verweisen kann. Angesichts der vielfältigen Unruhen im Land haben sich alle drei Kandidaten für eine Stärkung des Militärs ausgesprochen.