Größte Volkswirtschaft Lateinamerikas Inflationsrate in Argentinien steigt um 124 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

Inflation Argentinien
Zwei Obdachlose schlafen in Buenos Aires auf der Straße. Schätzungsweise sind über 40 Prozent der Argentinier von Armut betroffen
© Daniel Bustos / Imago Images
Leben in Argentinien ist teuer – und wird noch teurer. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Inflation zuletzt um 124 Prozent.

Gut einen Monat vor der Präsidentenwahl in Argentinien hat die ohnehin hohe Inflationsrate weiter zugenommen. Im August stieg die Teuerungsrate im Vergleich zum Vormonat auf 12,4 Prozent, im Vergleich zum August 2022 betrug die Inflationsrate 124,4 Prozent, wie die nationale Statistikbehörde Indec am Mittwoch in Buenos Aires mitteilte. Die Inflationsrate in der zweitgrößten Volkswirtschaft Südamerikas ist eine der höchsten der Welt. Um das Haushaltsdefizit zu finanzieren, druckt die Zentralbank ständig frisches Geld.

Nach dem überraschenden Erfolg des libertären Populisten Javier Milei bei den Vorwahlen zur Präsidentenwahl hatte die Zentralbank die Landeswährung Peso vor einem Monat stark abgewertet. Milei tritt am 22. Oktober gegen Wirtschaftsminister Sergio Massa vom linken peronistischen Regierungslager und gegen die frühere Innenministerin Patricia Bullrich von der konservativen Opposition an.

Argentinien leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer großen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht.

DPA
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