Nach einem tagelangen Machtkampf hatte das Unterhaus Imran Khan am Sonntag mit einer knappen Mehrheit das Vertrauen entzogen.
Video Pakistan: abgesetzter Regierungschef will Nachfolge nicht anerkennen

STORY: Freude über das Ende des Regierungschefs. In Pakistan hat das Parlament Ministerpräsident Imran Khan für abgesetzt erklärt. Nach einem tagelangen Machtkampf entzog das Unterhaus dem Regierungschef am Sonntag (Ortszeit) mit einer knappen Mehrheit von 174 der insgesamt 342 Abgeordneten das Vertrauen. Oppositionsführer Shehbaz Sharif bekräftigte, er wolle mit Unterstützung seiner politischen Verbündeten die künftige Regierung der Atommacht leiten. Die Wahl eines neuen Regierungschefs sei für Montag angesetzt, teilte der geschäftsführende Parlamentspräsident mit. Khan hat zuletzt allerdings angekündigt, er werde eine Nachfolgeregierung nicht anerkennen. Er hat die USA bezichtigt, seinen Sturz zu betreiben, nachdem er im Februar zu einem Staatsbesuch nach Russland gereist war. Die Regierung in Washington weist das zurück. Khan hat im Parlament keine Mehrheit, seit sein wichtigster Verbündeter die Regierungskoalition Ende März verlassen hat. Der 69-Jährige hatte versucht, mit einer Auflösung des Parlaments das von der Opposition initiierte Misstrauensvotum zu verhindern. Das Oberste Gericht hatte die Auflösung jedoch für ungültig erklärt. Khan, der seit 2018 regierte, steht unter anderem wegen einer schlechten Wirtschaftslage in der Kritik. Das Land leidet unter hoher Inflation und steigenden Defiziten.