Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollte ein tschetschenischer Oppositioneller in Deutschland von einem mutmaßlichen russischen Täter getötet werden.
Video Prozess in München: Tschetschenischer Regime-Kritiker sollte ermordet werden

STORY: Prozessbeginn am Mittwoch am Oberlandesgericht München. Verhandelt wird der mutmaßliche Mordauftrag an einem tschetschenischen Regime-Kritiker. Staatsanwalt Frank Stuppi am Mittwoch in München mit weiteren Details: "Es handelt sich nach unseren Erkenntnissen um einen Mordauftrag aus dem Sicherheitsapparat der Republik Tschetschenien. Liquidiert werden sollte, ein tschetschenischer Oppositioneller in Deutschland. Damit sollte zugleich dessen Bruder, ein oppositioneller Blogger in Schweden zum Schweigen gebracht werden. Für die tschetschenische Regierung waren und sind das avisierte Opfer und dessen Bruder Staatsfeinde." Bei dem Angeklagten handelt es sich um einen russischen Staatsbürger. Er soll die Tat laut Bundesanwaltschaft im Auftrag eines Cousins des Putin-treuen tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow vorbereitet haben. "Der Angeklagte hat sich bereit erklärt, an der Umsetzung dieses Mordauftrags mitzuwirken. Hierfür hatte er sich eine Makarow mit Schalldämpfer beschafft und den Tatort bereits ausgespäht. Durch Hinweise an die Polizei konnte der Angeklagte festgenommen und die Tat verhindert werden." Der Angeklagte hat am Mittwoch von seinem Recht Gebrauch gemacht und vor dem Oberlandesgericht München die Aussage verweigert. Bei dem Fall werden Erinnerungen wach. Denn im August 2019 wurde in einem Berliner Park, dem Kleinen Tiergarten, ein Georgier von einem russischen Staatsbürger erschossen. Der Russe wurde im Dezember 2021 zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht sprach damals von russischem «Staatsterrorismus».