Kurz vor dem Koalitionsausschuss der Ampel-Regierung hat Bundeskanzler Olaf Scholz zu Investitionen aufgerufen. Mit Blick auf den ungeklärten Haushalt 2024 betonte der SPD-Politiker bei einer KfW-Veranstaltung in Berlin: "Ich und andere haben es schon wiederholt gesagt: Wir wollen uns dieser Aufgabe stellen und werden das auch hinbekommen, dass wir genau diese Zukunftsinvestitionen auch hinbekommen werden."
Video Scholz: "Wir müssen uns trauen, jetzt zu investieren"

STORY: Hinweis: Dieser Beitrag wird ohne Sprechertext gesendet. O-Ton Olaf Scholz (SPD), Bundeskanzler: "Es ist schon auffällig, wie sehr gerade in Deutschland Stimmung und tatsächliche Lage auseinanderfallen. Natürlich geht es nicht spurlos an uns vorbei, dass Russland als ehemals größter Gaslieferant von heute auf morgen seine Lieferungen abstellt. Natürlich spürt eine exportstarke Wirtschaft wie unsere, wenn die Weltkonjunktur lahmt und das stärker als andere. Und natürlich müssen wir eigene Versäumnisse aufholen. Defizite, die mit zu geringen Investitionen in unsere Infrastruktur und die Digitalisierung zu tun haben, mit fehlenden Arbeitskräften, auch mit zu viel Bürokratie und zu vielen Vorschriften. Aber klar ist doch auch, Deutschland hat als eines von ganz wenigen klassischen Industrieländern heute überhaupt noch eine starke, wettbewerbsfähige Industrie. Ein überholtes Modell sei das, so hieß es in den vergangenen 20 Jahren immer wieder. Gut, dass wir nicht auf diese Stimmen gehört haben. Denn wer, wenn nicht wir, sollte heute die Technologien und Maschinen entwickeln, die die Welt morgen für die Klimaneutralität braucht? (Weißblitz) Natürlich wird das mit den Investitionen jetzt auch noch mal neu zu organisieren sein im Hinblick auf die Entscheidung, die die Bundesregierung dem Bundestag vorschlagen möchte, was den Bundeshaushalt für die Zukunft betrifft. Aber ich und andere haben es schon wiederholt gesagt: Wir wollen uns dieser Aufgabe stellen und werden das auch hinbekommen, dass wir genau diese Zukunftsinvestitionen auch hinbekommen werden. Auch andere haben längst erkannt. Welche großen Chancen in der Transformation liegen. Die USA treiben mit dem Inflation-Reduktion-Act Erneuerbare Energien und klimafreundliche Technologien gezielt voran und holen auch abgewanderte Industrien zurück. In China werden mehr Solaranlagen, Windräder, Batteriefabriken und e-Autos gebaut als irgendwo sonst auf der Welt. Wenn auch mit massiven Subventionen in die staatlich gelenkte Wirtschaft. Aber wir treten nicht nur gegen die USA und China an, auch aus vielen Ländern in Asien, Afrika, Lateinamerika und der Karibik sind dank der Globalisierung längst ernst zu nehmende Wettbewerber mit eigenen leistungsfähigen Industrien geworden. Die Welt wartet nicht auf uns. Um unsere Stärken zu nutzen, müssen wir uns jetzt auch trauen, zu investieren. Und zwar so, dass daraus mehr Arbeitsplätze und mehr Wachstum entstehen."