Video Streitpunkt Volkszählung: Anhänger der Opposition in Bolivien gehen erneut auf die Straße

Video: Streitpunkt Volkszählung: Anhänger der Opposition in Bolivien gehen erneut auf die Straße
STORY: Ausschreitungen zwischen Demonstrierenden und der Polizei in Santa Cruz in Bolivien. Die Proteste gegen die Verschiebung der Volkszählung gehen in dem südamerikanischen Land bereits in die vierte Woche. Die Polizei feuerte am Dienstag Tränengas auf die Demonstrierenden, die ihrerseits auf Feuerwerkskörper abfeuerten. Am Wochenende hatte Präsident Luis Arce angekündigt, die erste Volkszählung seit mehr als einem Jahrzehnt doch erst im Jahr 2024 abhalten zu wollen. Also ein Jahr später als von der Opposition gefordert. Santa Cruz, ein relativ wohlhabendes landwirtschaftliches Zentrum und eine Hochburg der Opposition, ist in den letzten Tagen durch einen Generalstreik zum Stillstand gekommen. Auch der Ausstand soll die Durchführung der Zählung im kommenden Jahr durchsetzen. Regional- und Oppositionsgruppen behaupten, die sozialistische Regierung in La Paz habe die Volkszählung verzögert, weil deren Ergebnis der Opposition mehr Sitze im Kongress und mehr staatliche Mittel verschafft könnte. Die in den letzten Jahren zu beobachtende Abwanderung aus den ländlichen Gebieten nach Santa Cruz könnte die Regierungspartei im Kongress benachteiligen, so der ehemalige Wirtschaftsminister Oscar Ortiz in einem Meinungsbeitrag in örtlichen Medien. Im Jahr 2025 soll in Bolivien ein neuer Präsident gewählt werden.
Die Polizei feuerte am Dienstag Tränengas auf Demonstrierende. Diese schossen Feuerwerkskörper auf die Sicherheitskräfte. Die Regierung will eine vorgesehene Volkszählung auf das Jahr 2024 verschieben. Die Opposition wittert politisches Kalkül.

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