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Video Türkei baut wegen afghanischer Flüchtlinge Mauer zum Iran

Auch wegen des Vormarsches der radikal-islamischen Taliban-Rebellen und der damit zusammenhängenden Zunahme der Gewalt in ihrem eigenen Land fliehen immer mehr Afghaninnen und Afghanen in Richtung Ausland. Das ist auch der Grund, wieso die Türkei dieser Tage an ihrer Grenze zum Iran eine drei Meter hohe Mauer baut. Über 144 Kilometer zieht sich das Sperrwerk durch das karge Hochland in der osttürkischen Provinz Van. Eine Gruppe junger Afghanen musste sich nach einer langen Reise erst einmal ausruhen. Sie hatten es noch in die Türkei geschafft. "Ich bin zum Arbeiten hergekommen. Es gibt kein Geld in Afghanistan und da sind die Taliban. Sie geben uns Waffen, damit wir für die kämpfen. Davor sind wir geflohen." "Wir sind zu Fuß hergekommen, wir wollen nach Istanbul. In Afghanistan sind die Taliban, sie müssen uns hier einfach leben lassen." Seit dem Abzug der westlichen Truppen in diesem Jahr hatten die Taliban mit ihren Offensiven in verschiedenen Provinzen erhebliche Geländegewinne erzielt. Die Zahl der zivilen Opfer hatte mit Beginn des Abzugs ein Rekordniveau erreicht. Allein im Mai und Juni wurden nach einem Bericht der Vereinten Nationen über 2300 Zivilisten verwundet oder getötet - so viele wie noch nie seit Beginn der UN-Aufzeichnungen 2009. Experten sehen eine neue Flüchtlingskrise auf die Türkei und Europa zukommen. Im Iran halten sich nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR bereits jetzt rund drei Millionen Geflüchtete auf. Und am Mittelmeer hört die Migration ja auch nicht auf. Dieses Boot mit über 200 geflüchteten Afghaninnen und Afghanen kam am Dienstag an der westtürkischen Küste an.
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Seit dem Abzug der westlichen Truppen nimmt nach Angaben der Vereinten Nationen die Gewalt in dem Land weiter zu. Deswegen wollen Afghanen in den Iran oder die Türkei.

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