Die tunesische Bevölkerung hat bei niedriger Wahlbeteiligung einer neuen Verfassung zugestimmt.
Video Tunesien befürwortet neue Verfassung

STORY: Freudige Menschen auf den Straßen der tunesischen Hauptstadt Tunis. Denn die tunesische Bevölkerung hat am Montag einer neuen Verfassung zugestimmt. Allerdings bei niedriger Wahlbeteiligung. Die Wahlkommission gab die vorläufige Wahlbeteiligung mit 27,5 Prozent an. Laut einer Nachwahlbefragung befürworteten 92,3 Prozent der abgegebenen Stimmen das Referendum. Mit ihm sollen die Befugnisse des Präsidenten auf Wunsch von Amtsinhaber Kais Saied ausgeweitet werden. Kritiker fürchten um die demokratischen Errungenschaften, die mit dem Arabischen Frühling 2011 erlangt wurden. Saied hatte das Votum angesetzt mit der Begründung, einen politischen und wirtschaftlichen Stillstand in Tunesien überwinden zu wollen. Hunderte von Saied-Anhängern strömten in der Nacht auf Dienstag, kurz nach der Bekanntgabe des Ergebnisses, auf die Straßen der Hauptstadt, um zu feiern. Sie skandierten Slogans wie "Die Souveränität ist für das Volk" und wiesen Bedenken über eine Rückkehr zur Autokratie zurück.