Aserbaidschan hatte erklärt, die Rechte der ethnischen Armenier zu respektieren, die in Bergkarabach bleiben wollten. Aber viele Armenier haben erklärt, aus Sorge vor Unterdrückung und Gewalt nicht in Bergkarabach bleiben zu wollen.
Video UNHCR - Mehr aus 100.000 Menschen aus Bergkarabach geflohen

STORY: Nach der angekündigten Aufgabe des Gebiets Bergkarabach in Aserbaidschan sind laut den Angaben des UN-Flüchtlingskommissariats UNHCR am Freitag bereits Zehntausende Geflüchtete aus der Region in Armenien angekommen. Aserbaidschan hatte erklärt, die Rechte der ethnischen Armenier zu respektieren, die in Bergkarabach bleiben wollten. Das Konzept einer eigenständigen armenischen Region dort sei aber für alle Zeiten beendet. Viele Armenier hatten erklärt, aus Sorge vor Unterdrückung und Gewalt nicht in Bergkarabach bleiben zu wollen. Kavita Belani, UNHCR-Vertreterin in Armenien: "Wir möchten Sie über die aktuelle Situation der über 88.000 Flüchtlinge informieren, die bisher angekommen sind. Wobei über 63.000 bereits von der armenischen Regierung registriert wurden. Die Zahlen steigen, während wir hier sprechen. Und die Bedürfnisse nehmen ebenfalls stark zu." Laut Unicef sind ein Drittel der Flüchtlinge Kinder. Armenien rechnet nach früheren Angaben damit, dass alle rund 120.000 ethnischen Armenier die selbst ernannte Armenier-Republik inmitten Aserbaidschans verlassen werden. Um das Gebiet hatte es seit Jahrzehnten Kämpfe mit Tausenden Toten gegeben. Aserbaidschan hatte kürzlich eine Militär-Offensive gestartet. Kurz darauf kapitulierten die Machthaber der international nicht anerkannten Republik, die nun zum 1. Januar 2024 aufgelöst werden soll.