Nach Ansicht des mehrheitlich konservativen Supreme Court verstoßen die als "affirmative action" bekannten Programme, mit denen etwa Afroamerikaner oder Hispanics gefördert werden sollen, gegen den Gleichheitsgrundsatz der Verfassung. US-Präsident Biden kritisierte die Entscheidung.
Video US-Gericht kippt Uni-Aufnahme-Verfahren für Minderheiten

STORY: Das Oberste Gericht der USA hat Aufnahme-Verfahren an Universitäten gekippt, mit denen bestimmte Minderheiten wie Afroamerikaner und Hispanics bevorzugt werden. Die Richter befanden am Donnerstag, dass die unter dem Schlagwort "affirmative action" bekannten Programme gegen den Gleichheitsgrundsatz der Verfassung verstoßen. Konservative fordern seit Jahrzehnten eine Abschaffung der Bevorzugungen. Nach ihrer Darstellung diskriminieren diese nicht nur weiße US-Bürger, sondern auch solche asiatischer Abstammung. Befürworter sehen hingegen darin einen zentralen Mechanismus im Kampf gegen einen strukturellen Rassismus. "Diese Entscheidung behindert die soziale Mobilität, so einfach ist das", sagt der Bürgerrechtler und Bildungsexperte Christopher Banks. "Es spielt keine Rolle, wer man in den Vereinigten Staaten ist. Jeder sollte den gleichen Zugang zu einem besseren Leben haben. Und diese Einschätzung trägt nicht dazu bei." Konkret ging es um zwei Fälle, die Harvard und die University of North Carolina betrafen. Beide Universitäten haben erklärt, dass die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Bevölkerungsgruppe nur ein Faktor unter vielen bei der Bewertung eines Aufnahmeantrags sei. Christina Huang, die an der University of North Carolina studiert, glaubt nicht, dass "affirmative action" Studierende mit asiatischen Wurzeln benachteiligt. "Das wurzelt in einer Anti-Haltung gegen Schwarze und asiatische Amerikaner sollen als Keil dienen, um andere ethische Gruppen. zu Fall zu bringen und die weiße Vorherrschaft fortzusetzen. Asiatische Amerikaner nutzen affirnative action schon seit Jahrzehnten." US-Präsident Joe Biden kritisierte das Urteil scharf und rief die Universitäten auf, sich weiter um Diversität zu bemühen. "Diskriminierung gibt es in Amerika immer noch. Daran ändert auch die heutige Entscheidung nichts." Der republikanische Ex-Präsident Donald Trump sprach hingegen von einem "großen Tag für Amerika". Er hatte während seiner Amtszeit drei neue Richter am Supreme Court ernennen können und somit dort für einen Rechtsruck gesorgt.