Auch die Gemeinde Altenahr in Rheinland-Pfalz hat das Hochwasser schwer gezeichnet. Ein Winzer wirft einen Blick zurück.
Video Vor einem Monat kam das Wasser

KEINE BESCHRÄNKUNGEN Einen Monat ist es her, dass das Hochwasser vielerorts in Westeuropa verheerenden Schaden angerichtet hat, dass Bäche und Flüsse durch Unwetter dramatisch über die Ufer traten, Einwohner haben Haus, Hab und Gut und sogar ihr Leben verloren, mehr als 180 allein in Deutschland. Auch die Gemeinde Altenahr in Rheinland-Pfalz haben Unwetter und Hochwasser schwer gezeichnet. Winzer Lukas Sermann wirft einen Blick zurück. "Wir sind alle nicht nur müde sondern auch mental irgendwo an unseren Grenzen. Wir haben sehr, sehr viele tolle Momente gehabt, die überwiegen auch. Natürlich auch immer wieder Enttäuschungen wenn irgendwas gefunden worden ist und dann doch nicht funktioniert oder ausbleibende Hilfe was verschiedene Sachen angeht von öffentlicher Seite. Aber grundsätzlich sind wir müde und zufrieden." Das Hochwasser, so berichtet er, hat ihm keinesfalls den Willen genommen, weiterzumachen. "Als ich in den Betrieb eingestiegen bin, den Betrieb übernommen habe, habe ich ein festes Ziel gehabt und jetzt im letzten Jahr noch eine Vision entwickelt. Davon rücke ich auch nicht ab, ich möchte einfach bestmögliche Qualität liefern, die Menschen begeistern für Wein aus unserer Region. Und das ist jetzt mal eine neue Episode, ich will nicht sagen, dass uns das zurückgeworfen hat, das hat sicherlich vielleicht auch einige Prozese beschleunigt. Ich sehe dem Ganzen sehr positiv entgegen." Auch Elmar Sermann, Lukas Vater, zeigt sich optimistisch. "Es ist ja auch das Ziel, dass im Dezember der erste Wein abgefüllt wird. Dann haben wir wieder Wein in schönen neuen Flaschen mit schönen sauberen Etiketten, alles so wie man es gewohnt ist und dann kommt das langsam wieder. Und dann schauen wir mal weiter, ich bin da ein bisschen optimistisch. Aber ich will das nicht verleugnen, es hat auch jeder seine schweren Stunden. Wenn man mit ihm spricht, wenn man dann tagsüber mit ihm redet, dann sagt er auch, jetzt hör mal her, dann sagt er, abends kommt schon mal das heulende Elend, wenn man das alles bedenkt." Bund und Länder haben in dieser Woche einen Fluthilfefonds in Höhe von 30 Milliarden Euro beschlossen. Davon will der Bund zwei Milliarden Euro für Schäden an der Infrastruktur des Bundes wie an Autobahnen allein tragen. Die übrigen 28 Milliarden Euro teilen sich Bund und Länder, wobei die Ländern ihren Anteil über 30 Jahre abbezahlen können.