In Dinslaken laufen nach einem Verdacht auf eine Waffe an einer Schule und einem Großeinsatz der Polizei die Ermittlungen weiter. "Da laufen im Moment noch Maßnahmen", sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag. Vermutlich am Freitag seien weitere Informationen zu dem Fall zu erwarten.
Den Ermittlern zufolge hatte ein Mitarbeiter der Gesamtschule am Mittwoch in einem Kellerraum einen Jugendlichen gesehen, "der eine Schusswaffe in der Hand gehalten haben soll". Als der Jugendliche den Mitarbeiter bemerkt habe, sei er geflohen. Aufgrund der möglichen Gefahrenlage folgte ein Großeinsatz der Polizei. Rund 900 Schüler und Lehrkräfte wurden aus dem Schulgebäude geleitet.
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Entwarnung in Dinslaken, aber drei Festnahmen
Am Abend hatte die Polizei dann aber Entwarnung gegeben. Es seien drei männliche Jugendliche festgenommen worden, von denen zwei sich noch im Polizeigewahrsam befänden und der dritte wieder auf freiem Fuß sei. "Trotz mehrerer Hinweise auf eine Schusswaffe konnte diese bei den durchgeführten Durchsuchungsmaßnahmen bisher nicht aufgefunden werden", hieß es in einer Mitteilung am Abend.
Nach einem Massaker an einer texanischen Schule ist offenbar auch hierzulande die Furcht vor ähnlichen Gewalttaten wieder gewachsen. Am Dienstag hatte ein 18-Jähiger in Uvalde, einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Texas, ein Massaker an einer Schule verübt und 19 Grundschulkinder und zwei Lehrerinnen erschossen, bevor er von der Polizei getötet wurde.
In Dinslaken war die Polizei am Mittwoch in den abgesperrten Straßen an der Schule auch mit Spezialkräften vertreten. Menschen warteten auf den Bürgersteigen in der Nähe, Rettungswagen standen bereit. Die aus dem Gebäude geleiteten Schüler und Lehrer sollten medizinisch und psychologisch betreut werden, so die Polizei. Zahlreiche Rettungskräfte, Polizisten und Notfallseelsorger standen bereit.
Die Ermittler hatten zuvor von einer "Gefahrenlage" gesprochen. Gerüchte über einen Amoklauf an der Gesamtschule in der nordrhein-westfälischen Stadt hatte die Polizei aber bereits zu diesem Zeitpunkt zurückgewiesen. Unklar blieb auch bis Donnerstag, ob es tatsächlich eine Waffe gegeben hatte. Über die Identität der Festgenommenen wurden keine Angaben gemacht.
Schüler und Lehrer, die sich noch in den Räumen der Schule aufhielten, wurden von dem Beamten aus dem Gebäude geführt. Die Übergabe der Schüler an ihre Eltern sei abgeschlossen, hatte die Polizei am Mittwoch gegen 20.30 Uhr mitgeteilt.