Das war knapp: Eine Tierpflegerin in einem Reptilienzentrum in Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah hätte beinahe eine Hand oder unter Umständen sogar ihr Leben verloren, als sie während einer Kinderparty von einem Alligator angegriffen wurde. Ein von einem Teilnehmer der Feier aufgenommenes Video, dass in den sozialen Medien kursiert, zeigt, wie die Frau mit einigen Erwachsenen und Kindern über den Alligator spricht und ihm die linke Hand entgegenstreckt.
Plötzlich beißt das Reptil zu, reißt die Pflegerin an der Hand in sein Wasserbecken und schleuderte sie herum, während es sich um seine eigene Achse dreht. Ein Besucher des Zentrums versucht zunächst, der Frau von außen zu helfen. Weil das nicht klappt, klettert er in das Becken und springt dem Tier auf den Rücken.
Retter hält Alligator fest, bis die Frau befreit ist
"Wir haben hier drin Ärger", rief der Mann nach Angaben der Nachrichtenagentur Associated Press (AP), bevor er ins Wasser stieg und auf das Reptil sprang. Ein anderer Zuschauer habe rasch die weinenden Kinder weggeführt.
Während ihr mutiger Retter den Alligator festhielt gab die Pflegerin dem Bericht zufolge ihm und einem weiteren Mann Anweisungen, wie sie ihr bei der Flucht aus dem Becken helfen konnten. Der Retter blieb so lange auf dem Tier sitzen, bis die Frau befreit war und aus dem Becken flüchten konnte. Schließlich gelang es ihm auch selbst, sich vom Rücken des Alligators unverletzt in Sicherheit zu bringen.
Die Pflegerin sei operiert worden und nehme Antibiotika, teilte das Reptilienzentrum, das Präsentationen von Reptilien, Vögeln, Spinnen und Skorpionen anbietet, am Sonntag mit. Es gehe ihr gut und sie befinde sich auf dem Weg der Besserung.
Der Eigentümer des Unternehmens, Shane Richins, sagte laut AP am Montag in einem Interview, die Pflegerin hätte wie üblich das Gehege geöffnet, um den Alligator zu füttern, aber dieses Mal sei das Reptil "ein wenig übermütig" geworden. Normalerweise gelte die strikte Vorschrift, dass ein zweiter Betreuer oder eine zweite Betreuerin in der Nähe sein muss, wenn die Angestellten mit den Alligatoren arbeiten. In den letzten Jahren sei dies jedoch nicht mehr durchgesetzt worden, wenn der oder die Betreffende nicht vorhatte, das Gehege zu betreten.
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Gleichsam eingefroren wirkt die Sekunde, bevor die Tibetfüchsin das junge Himalaya-Murmeltier tötet. Stundenlang hat sie den Bau der Nager auf der tibetischen Qinghai-Hochebene belauert, denn ihre drei Jungen sind hungrig. Als ein kleines Murmeltier unvorsichtig aus seinem Erdloch kriecht, sprintet sie los. Erst verfehlt sie die Beute, und das Murmeltier versucht abzudrehen. Doch dann packt sie zu. „Der Moment“ heißt das preisgekrönte Bild des Tibeters Yongqing Bao.
Yongqing Bao, Wildlife Photographer of the Year 2019
"Wir halten uns immer noch strikt daran, wenn jemand mit dem Alligator in Kontakt kommt, aber natürlich werden wir dies in Zukunft bei jeder Interaktion mit dem Alligator aus genau diesem Grund wieder strikt durchsetzen", sagte Richins.
Das Unternehmen würdigte in einer Erklärung die Besucher, die der Pflegerin zu Hilfe geeilt waren. "Diese Herren hätten in der Sicherheitszone bleiben können, wie es die meisten von uns tun würden, aber stattdessen sind sie aus eigenem Antrieb in die Situation hineingesprungen und haben geholfen, den Alligator zu sichern. Ihre Hilfe, zusammen mit der Ausbildung unserer Mitarbeiterin, hat wahrscheinlich ihr Leben und ihre Gliedmaßen gerettet."