Hessen Alpakas sterben qualvoll, weil Tierpark-Besucher sich rücksichtlos verhalten

Alpaka
Alpakas vertragen viele Gemüsesorten nicht (Symbolbild)
© MayaCom / Getty Images
In einem Tierpark in Hessen sind zwei Alpaka-Stuten qualvoll verendet, nachdem Besucher sie gefüttert hatten. Ein Alpaka-Baby musste später eingeschläfert werden.

Viele Tierparks und Streichelzoos warnen mit Informationstafeln davor, die Tiere zu füttern. Nicht immer leisten die Besucher:innen dem Folge – das kann tödliche Folgen für die Tiere haben.

Im Tierpark Klosterwald in Lich (Landkreis Gießen in Hessen) sind zwei Alpakas qualvoll verendet, weil sich einige Menschen rücksichtslos verhalten haben. "Wir mussten relativ kurz hintereinander zwei Todesfälle verkraften", schreibt der Tierpark auf seiner Website. Offenbar hatten Besucher:innen Gemüseabfälle mitgebracht und an die flauschigen Tiere verfüttert, schreibt der "Gießener Anzeiger", der zuerst über den Vorfall berichtete.

Zwei Alpaka-Mütter und ein Baby tot

Das geschah möglicherweise in guter Absicht, hatte aber fatale Folgen. Viele Gemüse, insbesondere Kohl, sind für die Tiere unverträglich und ausgesprochen gefährlich. "Es sah so aus, als hätte jemand seine grüne Tonne in den Gehegen entleert", ärgert sich Tierparkbetreiberin Lydia Ebert über das Verhalten der Besucher:innen. Die beiden Alpaka-Stuten erlitten eine Kolik mit starken Krämpfen und starben kurz später. Eine dritte Stute, die ebenfalls davon gefressen hatte, überlebte knapp.

Noch tragischer: Beide Alpakas hatten wenige Wochen alte Babys, die nach dem Tod ihrer Mütter auch nicht mehr das Fläschchen nehmen wollten und in die Tierklinik gebracht werden mussten. Eines der Jungtiere kam trotz einer Bluttransfusion nicht wieder zu Kräften und musste eingeschläfert werden, berichtet die "Frankfurter Rundschau". Das Paar, das den Tierpark mit 150 Tieren betreibt, muss das andere Alpaka nun von Hand aufziehen, berichtet der "Gießener Anzeiger".

Der Tierpark Klosterwald hat aus dem tragischen Vorfall Konsequenzen gezogen: "Wir haben uns entschie-den, dass ab sofort keine Besucher mehr unsere Alpakas füttern dürfen", heißt es auf der Website.  Auch Möhren oder Tüten mit Mais, die vor Ort erworben werden können, dürfen demnach nicht mehr verfüttert werden.

Quellen: Tierpark Klosterwald / "Gießener Anzeiger" / "Frankfurter Rundschau"

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