Janneke Parrish ist eines der Mitglieder der #AppleToo-Bewegung. Zusammen mit anderen Mitarbeiter:innen setzt sich sich gegen Rassismus, Sexismus und Diskriminierung im Unternehmen ein. Nun hat der Technologiekonzern ihr gekündigt. Als Kündigungsgrund habe Apple laut Parrish aufgeführt, sie hätte während einer laufenden Untersuchung Daten von ihren Arbeitsgeräten gelöscht.
Zweifelhafter Grund: Parrish erhält die Kündigung
Nachdem aus einer Betriebsversammlung im September stammende Informationen an die Öffentlichkeit gelangten, begann Apple mit einer internen Untersuchung. "Personen, die vertrauliche Informationen verbreiten, gehören nicht zu Apple", so Tim Cook, CEO des Konzerns. Im Rahmen der Nachforschungen wurde auch Parrish verdächtigt, an der Veröffentlichung der Informationen beteiligt gewesen zu sein. Für die Untersuchungen konfiszierte Apple ihre Arbeitsgeräte, allerdings löschte Parrish vorher Apps, die persönliche Informationen von ihr enthielten. Das Löschen dieser Daten sieht Apple anscheinend als Kündigungsgrund – und entlässt sie.
"Für mich ist das eindeutig eine Vergeltungsmaßnahme"
Parrish sieht für die Kündigung allerdings andere Gründe als die von ihr gelöschten Daten. "Für mich ist das eindeutig eine Vergeltungsmaßnahme dafür, dass ich versucht habe, die Handlungen von Apple ans Licht zu bringen und das Unternehmen öffentlich aufzufordern, sich zu bessern", so Parrish in einem Interview mit dem US-amerikanischen Technikportal und Mediennetzwerk "The Verge". Die junge Frau glaubt, Apple habe aufgrund ihrer Arbeit mit der #AppleToo-Bewegung Angst bekommen, sie könne anderen Mitarbeiter:innen helfen, ihre Geschichte zu erzählen.

Parrish organisiert #AppleToo-Bewegung
Mit einer Kollegin zusammen initiierte Parrish das Projekt #AppleToo, in dessen Rahmen sie sich für die Aufdeckung anhaltender Muster von Rassismus, Sexismus, Diskriminierung und jeglicher weiterer Missstände im Unternehmen einsetzt. Nachdem die Frauen erfolglos Gespräche mit internen Instanzen geführt hatten, entschlossen sie sich, sich zu organisieren und die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Sie zählen dabei auf andere Mitarbeiter:innen, die ihre Erfahrungen ebenfalls teilen, um so gemeinsam auf die Missstände aufmerksam zu machen.
Arbeit bei #AppleToo noch nicht vorbei
Die Frage von "The Verge", ob die Bewegung nach ihrer Kündigung bei Apple nun für sie Geschichte sei, verneint Parrish energisch. "Das glaube ich absolut nicht", so die Amerikanerin. "Ich denke, die Tatsache, dass Apple nach einer Aufforderung zur Besserung lieber eine Mitarbeiterin feuert, anstatt sich tatsächlich um eine Verbesserung im Unternehmen zu bemühen, spricht Bände über den Konzern und seine Prioritäten". Ihr Ziel sei es, Apple für alle besser zu machen. Apple scheine das allerdings weniger zu interessieren.