Der Blick auf die Preisanzeige an der Tankstelle macht vielen Menschen inzwischen Magenschmerzen: Die Kosten pro Liter Benzin steigen in immer schwindelerregendere Höhen. Wer kann, lässt das Auto da stehen und nimmt Bus und Bahn, wer nur einen kurzen Weg zur Arbeit hat, fährt Rad oder geht zu Fuß. Das ist meist nicht so komfortabel, aber immerhin günstiger. Ein Franzose hat allerdings noch eine andere Methode gefunden, von seinem Wohnort hin zu seinem rund 15 Kilometer entfernten Arbeitsplatz zu kommen.
Louis Geneix arbeitet in einer französischen Kneipe, die Arbeitszeiten dort harmonieren leider nicht mit den Betriebszeiten des örtlichen Nahverkehrs. Und die 15-Kilometer-Strecke ist zum Radeln auch nicht ideal. Aber Geneix ist passionierter Reiter – und hat beschlossen, jetzt mindestens einmal in der Woche mit dem Pferd zur Arbeit zu reiten. Seine Stute Eole freue sich über den Auslauf und habe auch keine Angst vor den Autos, die den jungen Mann auf seinen bisherigen Pendelritten schonmal durch Hupen anfeuerten.
Eine Stunde statt zehn Minuten
Mit dem Auto braucht Louis Geneix bloß zehn Minuten bis zu der Kneipe, in der er arbeitet. Mit dem Pferd hingegen fast eine Stunde. Aber dafür macht es ihm Spaß und spart zudem Geld. Und die Unterbringung des Pferdes während der Arbeitszeit ist kein Problem: Neben der Kneipe liegt praktischerweise eine Wiese, wo er Eole solange anbinden und mit Wasser versorgen kann. Für seine Kollegen, so Geneix, sei es ein echtes Spektakel, wenn er hoch zu Ross angeritten komme.
Ganz auf sein Auto will er nicht verzichten, aber wann immer Zeit und Wetter mitspielen, möchte er fortan mit Eole den Weg zur Arbeit antreten. Vielleicht auch für andere Pendler eine Option – zumindest, wenn sie reiten können und einen treuen Vierbeiner für den Weg zur Arbeit zur Verfügung haben.
Quellen: "France 3", "Schwäbische"