Vor einer geplanten Brandschutzbegehung in einem teilbesetzten Haus im Bezirk Friedrichshain haben Menschen Autoreifen, Sharing-Roller und Müllcontainer in Brand gesetzt. Auch Polizisten sollen attackiert worden sein.
Rigaer Straße 94 in Berlin Brennende Barrikaden vor besetztem Haus – Attacken auf Polizisten

Eine für Donnerstag geplante Brandschutzbegehung eines teilweise besetzten Hauses in Berlin-Friedrichshain wirft ihren Schatten voraus: Auf der Kreuzung der Rigaer- und Liebigstraße brannten am Mittwochvormittag Barrikaden. Gegen 10.45 war die Feuerwehr alarmiert worden, drang nach einer Warnung der Polizei zunächst allerdings nicht bis zum Brandherd vor. Erst als Polizistinnen und Polizisten den Bereich gesichert hatten, wurde ein Feuer aus Reifen, Sharing-Rollern und Müllcontainern gelöscht. Auch ein Fahrzeug brannte. Zuvor war ein Eilantrag der Bewohner der Rigaer Straße 94 gescheitert, die Brandschutzbegehung juristisch zu verhindern. Die Polizei bereitete die Begehung am Mittwoch vor, richtete etwa Parkverbotszonen und Verkehrssperren ein. Hierbei seien Kolleginnen und Kollegen gezielt attackiert worden, teilweise von Dächern aus, teilte die Polizei mit. Man sei mit rund 200 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz, so Gassen. Das Verwaltungsgericht Berlin hatte argumentiert, dass das Interesse der Bewohner, von der Brandschutzbegehung verschont zu bleiben, hinter dem öffentlichen Interesse auf eine sachverständige Prüfung zurücktreten müsse. Anfang 1990 wurde das damals leerstehende Gebäude 94 in der Rigaer Straße besetzt, wie andere Häuser in der Umgebung. Nach der Räumung des Nachbarhauses Liebigstraße 34 im vergangenen Jahr, ist es eines der letzten übrigen teilweise besetzten Häuser in dem Viertel.