Bei Bingen in Baden-Württemberg haben Einsatzkräfte am Montag eine großangelegte Suche nach einer vermissten Zweijährigen fortgesetzt. Wie die Polizei in Ravensburg mitteilte, sind unter anderem ein Polizeihubschrauber und Spürhunde im Einsatz, um das am Sonntagnachmittag aus seinem Elternhaus verschwundene und mutmaßlich nur mit einem Schlafanzug bekleidete Mädchen zu finden.
"Wir rollen das Ganze neu auf und holen uns neue Polizeikräfte für die heutige Suche", sagte eine Polizeisprecherin. Bis zu 80 Beamte und Beamtinnen sollen das ganze Gebiet rund um das Elternhaus durchkämmen. Die Einsatzkräfte hoffen, die Vermisste trotz aller Widrigkeiten wohlauf zu finden. "Wir hoffen auf einen glücklichen Ausgang", erklärte Polizeisprecher Christian Sugg am Montag.
Die Gegebenheiten müssten aber realistisch im Blick behalten werden: Die Temperaturen in der vergangenen Nacht seien unter null gewesen. "Das Mädchen ist unseren Kenntnissen zufolge lediglich mit einem Schlafanzug bekleidet. Das sind die Rahmenbedingungen, die wir haben, die für eine solche Suche im Vermisstenfall nicht sonderlich förderlich sind."
Der nahe gelegene Fluss Lauchert verschärft die Lage zusätzlich. Die Lauchert sei normalerweise ein ruhiger Fluss, habe aber gerade Hochwasser, berichtete der Bingener Bürgermeister Jochen Fetzer (parteilos). "Das macht die Sache noch dramatischer. Es ist deutlich mehr Wasser im Fluss als üblich." Das Wohnhaus der Familie, befindet sich in unmittelbarer Nähe zu dem Fluss.
Kind verließ wohl in "unbeobachtetem Moment" Elternhaus in Bingen
Am Sonntag hatten bereits rund 180 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Deutschem Roten Kreuz bis in die Nacht vergeblich nach dem vermissten Kleinkind aus Hitzkofen, einem Ortsteil von Bingen nahe der schwäbischen Alb, gesucht. Sie setzten dabei auch Drohnen mit Wärmebildkamera und Spürhunde ein. Zusätzlich waren laut Polizeiangaben auch Boote und Taucher beteiligt.
Nach ersten Erkenntnissen habe das gesuchte Kind "mutmaßlich in einem unbeobachteten Moment" am Sonntag zwischen 16 und 17 Uhr das elterliche Haus in Hitzkofen verlassen, teilten die Beamten am Montag mit. Die Kriminalpolizei habe den Fall übernommen. Die Ermittler bitten mögliche Zeugen um Hinweise auf den Aufenthaltsort des Mädchens. Die Zweijährige sei etwa 60 Zentimeter groß und habe kurze, blonde Haare und blaue Augen. Diese Daten hätten die Eltern den Einsatzkräften mitgeteilt. Man werde "alle Register ziehen", um das Kleinkind zu finden, sagte die Polizeisprecherin.
Bingen liegt im Südosten von Baden-Württemberg im Landkreis Sigmaringen zwischen Stuttgart und Konstanz.