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Großbrand in Flüchtlingsunterkunft Polizei Düsseldorf ermittelt gegen sechs Bewohner

In Düsseldorf stand eine Messehalle, die als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird, zeitweise komplett in Flammen. Die Ursache ist unklar - dafür gibt es inzwischen sechs Tatverdächtige.

Nach dem Brand einer Flüchtlingsunterkunft in Düsseldorf ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung gegen sechs Bewohner der Halle. Die Männer seien zur Vernehmung ins Polizeipräsidium gebracht worden, teilten die Ermittler am Dienstag mit. Hinweise auf eine fremdenfeindliche Tat gebe es nicht. Die Halle nahe der Düsseldorfer Messe war komplett ausgebrannt. 

Die Flüchtlingsunterkunft hatte am Mittag komplett in Flammen gestanden. Die rund 130 Männer, die sich beim Ausbruch des Feuers in der Halle in der Nähe des Messegeländes aufhielten, wurden nach Angaben der Feuerwehr in Sicherheit gebracht.

28 Flüchtlinge zogen sich demnach eine Rauchgasvergiftung zu. Auch ein Feuerwehrmann und ein Helfer aus der Unterkunft wurden leicht verletzt. In der Halle waren ausschließlich allein reisende Männer untergebracht, vor allem Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Afghanistan. Die Brandursache blieb zunächst unklar.

Flughafen in Düsseldorf nicht betroffen

Eine dunkle Rauchsäule war von weitem zu sehen. In der Nähe der Flüchtlingsunterkunft ist auch der Düsseldorfer Flughafen, Fotos zeigen startende Maschinen hinter dichtem Rauch. Der Flugbetrieb sei aber nicht betroffen, sagte ein Sprecher. Die Feuerwehr rief wegen der starken Rauchentwicklung dazu auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Einige der Männer in der Unterkunft seien von dem Feuer im Schlaf überrascht worden, berichteten Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes. Sie seien aber von Helfern rechtzeitig wachgerüttelt worden. Viele der betroffenen Flüchtlinge beobachteten die Löscharbeiten von einem Platz in der Nähe der Halle.

Flüchtlinge sollen neue Bleibe finden

In der Unterkunft waren nach Angaben der Stadt 282 Männer untergebracht, von denen beim Ausbruch des Brandes etwa 130 anwesend waren. Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) bot an, die Bewohner in einer Landeseinrichtung unterzubringen. Bis zum Abend sollte für alle Flüchtlinge eine neue Bleibe gefunden sein.

Die Messe Düsseldorf, wo derzeit die weltgrößte Ausstellung für Printmedien (drupa) mit Tausenden Besuchern läuft, war von dem Brand nicht betroffen. Das Programm laufe weiter, hieß es in der Pressestelle.

kis/jen/anb AFP

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