Herzstillstand Co-Pilot stirbt während Flug – Pilot glaubt an einen Scherz

Pilot stirbt während Flug
Eine Piper PA-28 im Flug – in einem solchen Flugzeug starb der Co-Pilot
© Andreas Haas / Imago Images
Während eines Fluges sackte der Co-Pilot plötzlich zusammen. Sein Nebenmann im Cockpit glaubte, er stelle sich nur schlafend – und stellte bei der Landung seinen Tod fest.

Während eines Rundflugs kam es im vergangenen Sommer in England zu einer Tragödie: Der Co-Pilot einer Piper PA-28 verstarb während des Fluges im Cockpit. Eine Sicherheitsuntersuchung hat nun die genaueren Umstände seines Todes aufgearbeitet. Dabei kamen verstörende Details ans Licht: Der Pilot glaubte demnach, sein Kollege wolle ihm einen Streich spielen.

Er sei davon ausgegangen, dass der Co-Pilot sich schlafend gestellt hatte und habe an einen Scherz geglaubt. So brachte er den Flug seelenruhig zu Ende. In Wirklichkeit hatte der Co-Pilot jedoch einen plötzlichen Herzstillstand erlitten, das wurde im Nachhinein als Todesursache festgestellt. Dass sein Nebenmann während des Fluges an seiner Seite gestorben war, hatte der Pilot erst nach der Landung festgestellt.

Pilot dachte, sein Kollege wäre auf dem Flug eingeschlafen

Der 57 Jahre alte Verstorbene war offenbar ein erfahrener Pilot und hatte auch als Fluglehrer gearbeitet. Er hatte seinen Kollegen wegen der schwierigen Windverhältnisse an jenem Tag begleitet. Noch vier Monate vor dem tragischen Vorfall hatte er einen medizinischen Test absolviert. In dem Bericht der Behörde heißt es, sein Kopf sei auf die Schulter seines Kollegen gefallen. Der Pilot habe das jedoch nicht ernstgenommen. Erst nach der Landung sei ihm aufgefallen, "dass etwas nicht stimmte".

Die zuständige Behörde beschäftigte sich im Nachgang des Vorfalls vor allem mit den Lehren, die daraus betreffend der medizinischen Vorsichtsmaßnahmen für die Zukunft gezogen werden können. In diesem Fall sei zwar alles gut gegangen, bei einem anderen Flug habe "der Ausgang aber ganz anders" sein können – zum Beispiel mit einem weniger qualifizierten Piloten an Bord. Letztendlich kam die Behörde jedoch zu dem Ergebnis, dass die aktuellen Vorschriften für medizinische Untersuchungen bei Piloten ausreichend seien. Dafür spreche auch die geringe Häufigkeit solcher Vorfälle. Ein Restrisiko könne niemals ausgeschlossen werden.

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