Ein Team der Hilfsorganisation I.S.A.R., die auf die Rettung Verschütteter spezialisiert ist, hat am Dienstagmorgen die Türkei erreicht. Die 42 Experten und sieben Spürhunde seien nun auf dem Weg in die stark beschädigte Stadt Kirikhan in der Nähe der türkisch-syrischen Grenze, sagte Sprecher Stefan Heine. Türkische Mitarbeiter der Hilfsorganisation hätten den Einsatzort bereits angeschaut und Fotos geschickt. "Darauf sieht man viele zerstörte Häuser." Bislang fehle es vor Ort noch an professioneller Hilfe. Im Einsatzgebiet beginne für die ehrenamtlichen Helfer ein Wettlauf gegen die Zeit. "In den Trümmern ist immer Eile geboten", sagte Heine. "Unser Vorteil ist aber, dass der Ort nah am Mittelmeer liegt. Da wird es nachts nicht minus zehn Grad kalt wie anderswo im Erdbebengebiet."
Türkei: sieben Spürhunde aus Deutschland
Vor Ort komme neben den Hunden mit ihren guten Nasen auch spezielle Suchtechnik zum Einsatz - etwa ein Horchgerät oder ein Bioradar zum Aufspüren von Verschütteten. Wo Menschen unter den Trümmern entdeckt würden, seien Bergungsspezialisten gefragt. Mit Betonsägen, Bohrern und Hämmern versuchten sie, möglichst schnell zu den Verschütteten zu gelangen. Das I.S.A.R.-Team war vom Flughafen Köln/Bonn aus abgeflogen. Zu dem Team gehörten Hundeführer mit ihren Spürhunden, Techniker, die Verschüttete zum Beispiel mit Geophonen in größeren Tiefen orten können sowie Berger und Ärzte.
Auch THW schickt Hilfe
Nach den schweren Erdbeben sind auch 51 Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland unterwegs. Mit 16 Tonnen Ausstattung sowie vier Rettungshunden warte das Team derzeit am Flughafen Köln/Bonn auf den Abflug, sagte der Sprecher des THW-Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Michael Walsdorf, am Dienstag in Mainz. Voraussichtlich gegen Mittag werde die Maschine ins türkische Adana an der türkisch-syrischen Grenze starten.
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Das Team habe unter anderem schweres Gerät zur Rettung von Menschen dabei - zum Beispiel Betonkettensägen, sagte der THW-Sprecher. Zudem seien das eigene Camp und Lebensmittel zur eigenen Versorgung für zehn Tage gepackt. Das Team habe sich in der vergangenen Nacht gesammelt. Wie viele Kräfte jeweils aus welchem Bundesland stammten, könne er nicht sagen. Nach der Ankunft in Adana werde das Team zum Einsatz wohl weiterfliegen müssen, da Straßen zerstört seien.