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Katastrophenhilfe Nach schwerem Erdbeben: Spürhunde aus Deutschland auf dem Weg in die Türkei

Sehen Sie im Video: Nach schwerem Erdbeben – Spürhunde aus Deutschland auf dem Weg in die Türkei.




STORY: Ein Team der deutschen International Search and Recsue (I.S.A.R) bereitete sich am Montagabend in Köln darauf vor, in das Katastrophengebiet in die Türkei zu fliegen. Die Katastrophenhelfer sind auf die Suche und Rettung von Verschütteten spezialisier. In der Türkei wird die Gruppe in enger Absprache mit den türkischen Behörden arbeiten. "Wir fliegen heute ab Köln/Bonn, mit einem Charterflieger, mit unserem gesamten Team, 43 Mann, sieben Rettungshunde, die speziell dafür ausgebildet sind, plus unser gesamtes Equipment, was für für die Ortung und die Bergung und die Rettung der Vermissten brauchen." Das eisige Winterwetter wird die Suche nach Überlebenden zusätzlich erschweren. Vieles wird davon abhängen, wie schnell die Retter zu den Verschütteten gelangen können. "Ja, es ist ein Gefühl der Ungewissheit, natürlich. Wir wissen noch nicht genau, was uns erwartet. Aber wir kennen es aus anderen Einsätzen, dass halt vor Ort dringend Hilfe erforderlich ist. Dass wir mit dem, was wir können, mit dem, was wir als Ressource dabei haben, wirklich auch taskforcemäßig unterwegs sein können. Und ja, ich glaube, dort vor Ort Hilfe leisten können. Hoffentlich zur rechten Zeit noch. Aber ich bin zuversichtlich." Unterdessen lösen die Bilder aus der Türkei auch an anderen Orten in Deutschland eine Welle von Hilfsbereitschaft aus. Mitglieder der deutsch-türkischen Gemeinde in München haben am Montag mehrere LKW-Ladungen mit Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei gesammelt. Dafür wurde ein Fitnessstudio kurzerhand in ein Lager für Hilfsgüter umfunktioniert. Die Spenden sollen nun voraussichtlich am Donnerstag in die Türkei gebracht werden.

Deutschland entsendet nach dem schweren Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion Rettungshunde ins Krisengebiet. Unter anderem machte sich ein Team der deutschen International Search and Recsue (I.S.A.R) auf den Weg.

Ein Team der Hilfsorganisation I.S.A.R., die auf die Rettung Verschütteter spezialisiert ist, hat am Dienstagmorgen die Türkei erreicht. Die 42 Experten und sieben Spürhunde seien nun auf dem Weg in die stark beschädigte Stadt Kirikhan in der Nähe der türkisch-syrischen Grenze, sagte Sprecher Stefan Heine. Türkische Mitarbeiter der Hilfsorganisation hätten den Einsatzort bereits angeschaut und Fotos geschickt. "Darauf sieht man viele zerstörte Häuser." Bislang fehle es vor Ort noch an professioneller Hilfe. Im Einsatzgebiet beginne für die ehrenamtlichen Helfer ein Wettlauf gegen die Zeit. "In den Trümmern ist immer Eile geboten", sagte Heine. "Unser Vorteil ist aber, dass der Ort nah am Mittelmeer liegt. Da wird es nachts nicht minus zehn Grad kalt wie anderswo im Erdbebengebiet."

Türkei: sieben Spürhunde aus Deutschland

Vor Ort komme neben den Hunden mit ihren guten Nasen auch spezielle Suchtechnik zum Einsatz - etwa ein Horchgerät oder ein Bioradar zum Aufspüren von Verschütteten. Wo Menschen unter den Trümmern entdeckt würden, seien Bergungsspezialisten gefragt. Mit Betonsägen, Bohrern und Hämmern versuchten sie, möglichst schnell zu den Verschütteten zu gelangen. Das I.S.A.R.-Team war vom Flughafen Köln/Bonn aus abgeflogen. Zu dem Team gehörten Hundeführer mit ihren Spürhunden, Techniker, die Verschüttete zum Beispiel mit Geophonen in größeren Tiefen orten können sowie Berger und Ärzte.

Auch THW schickt Hilfe

Nach den schweren Erdbeben sind auch 51 Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland unterwegs. Mit 16 Tonnen Ausstattung sowie vier Rettungshunden warte das Team derzeit am Flughafen Köln/Bonn auf den Abflug, sagte der Sprecher des THW-Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Michael Walsdorf, am Dienstag in Mainz. Voraussichtlich gegen Mittag werde die Maschine ins türkische Adana an der türkisch-syrischen Grenze starten.

Das Team habe unter anderem schweres Gerät zur Rettung von Menschen dabei - zum Beispiel Betonkettensägen, sagte der THW-Sprecher. Zudem seien das eigene Camp und Lebensmittel zur eigenen Versorgung für zehn Tage gepackt. Das Team habe sich in der vergangenen Nacht gesammelt. Wie viele Kräfte jeweils aus welchem Bundesland stammten, könne er nicht sagen. Nach der Ankunft in Adana werde das Team zum Einsatz wohl weiterfliegen müssen, da Straßen zerstört seien.

mth Reuters DPA

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