Fahndung bei Facebook Schmuggler beschwert sich bei Polizei über sein Fahndungsfoto

Von Malte Mansholt
Der Facebook-Screenshot der Polizei zeigt den Verdächtigen und auch seinen Kommentar
Mit diesem Fahndungsbild suchte die Polizei nach dem Verdächtigen. Das passte ihm gar nicht.
© Facebook/Victoria Police
Per Facebook suchte die Polizei nach einem Drogen-Schmuggler. Der meldete sich prompt – aber nur, um sich über das unvorteilhafte Fahndungsfoto zu mockieren.

So frech muss man erst mal sein. Am Montag postete die Polizei im australischen Victoria einen Fahndungsaufruf auf Facebook. Wie bereits bei einer ganzen Reihe anderer Fälle bat sie so die Bevölkerung um Hinweise, wo sich ein 25-jähriger Mann aufhalten könnte. Der hatte sich nicht an seine Kautions-Auflagen gehalten und wurde nun per Haftbefehl gesucht. Mit einer Antwort hatte die Polizei aber sicher nicht gerechnet: Der Flüchtige meldete sich zu Wort – ausgerechnet, um seinem Unmut über das Fahndungsfoto Luft zu machen.

Der Facebook-Screenshot der Polizei zeigt den Verdächtigen und auch seinen Kommentar
Dreister Kommentar unter dem eigenen Fahndungs-Aufruf: Man solle doch bitte ein anderes Bild verwenden.
© Facebook/Victoria Police

„Können Sie nicht ein besseres Foto nutzen? Das ist ein schreckliches Fahndungsbild“, schrieb der Mann in einem Kommentar unter dem Facebook-Post. Die Social-Media-Experten der Polizei reagierten mit Humor auf die absurde Situation: Er solle bitte einfach eine Polizeistation in seiner Nähe aufsuchen – dann könne man ein neues Bild aufnehmen lassen. Der Mann gab an, genau das vorzuhaben, allerdings hätte er vorher noch einige Dinge zu erledigen. Etwa, sich einen Anwalt zu besorgen und anderes zu organisieren.

Immer noch auf der Flucht 

Bisher scheint er damit aber allem Anschein nach noch nicht fertig geworden zu sein. Gegenüber Mashable sagte ein Sprecher der zuständigen Polizei, dass sich der Flüchtige bis Dienstagnachmittag noch nicht gestellt hätte. Zwar hat die Polizei den ursprünglichen Fahndungsaufruf und auch den Facebook-Post gelöscht, das scheint aber andere Gründe zu haben: In einem aktuellen Post bedankt sie sich für die zahlreichen Hinweise zum  Aufenthaltsort des Verdächtigen. Man werde diese nun erst einmal abarbeiten. Immerhin hatten sie im neuen Post auf seine Beschwerde Rücksicht genommen – und auf das Fahndungsbild verzichtet.
Nach Angaben der englischen Webseite „The Independent“  werden dem Verdächtigen mehrere Delikte wie Schmuggel und andere Vergehen mit Drogen-Bezug vorgeworfen. Welche Strafe ihm droht, ist nicht bekannt.

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